Thema dieses Buches ist die Darstellung des umstrittenen Kaisers Tiberius und seines Verhältnisses zur Familie des Germanicus in der römischen Geschichtsschreibung. Tiberius trat im Jahre 14 n. Chr. die Nachfolge seines Stiefvaters Augustus an und lenkte bis zu seinem Tod im Jahre 37 n. Chr. die Geschicke des römischen Reiches. Germanicus war der Sohn von Tiberius' Bruder Drusus (I), der mit Antonia, der Tochter der Augustus-Schwester Octavia und des Marcus Antonius verheiratet und daher, wie Tiberius selbst, in vielerlei Hinsicht gut mit dem Kaiserhaus vernetzt war. Nicht nur Drusus (I), sondern auch Germanicus und seine Söhne wurden als Thronfolger gehandelt. Allerdings kamen sowohl Drusus (I) als auch fast alle Mitglieder der Germanicus-Familie unter rätselhaften Umständen ums Leben. In aufeinander aufbauenden Schritten werden die Darstellungen von Velleius Paterculus, Tacitus, Sueton und Cassius Dio einander gegenüber gestellt und schließlich mit Aussagen der modernen Geschichtsschreibung verglichen.
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