Das Buch behandelt die Verfassungsgeschichte des Heiligen Römischen Reichs vom ausgehenden 15. Jahrhundert bis zum Ende des Reichs im Jahr 1806 in einem doppelten Zugriff: Nach einem chronologischen Überblick über die Entwicklung der Reichsverfassung widmen sich vertiefende systematische Kapitel den Institutionen, Akteuren und Funktionsweisen des Reichs. Die Aushandlung von Herrschaft zwischen Kaiser und Reichsständen auf den Reichstagen findet ebenso Berücksichtigung wie das Zeremoniell und das Reich "vor Ort" in seiner Bedeutung für die Reichsuntertanen. Eigene Abschnitte thematisieren die Peripherien des Reichs, die Reichspublizistik und die Historiographie.Matthias Schnettger verbindet die klassische Verfassungsgeschichte mit den Erträgen jüngerer sozial- und kulturgeschichtlicher Forschungen. So gelingt es ihm, in einer knappen und gut lesbaren Einführung sowohl die Institutionen und Normen als auch die sich wandelnden Verfassungsrealitäten des Reiches anschaulich darzustellen.