Sie war eine faszinierend schöne Frau, deren Anmut und beinahe magische Anziehungskraft die Männerwelt in die Knie zwang. Sie selbst aber schien unberührt zu bleiben von den Sehnsüchten, Leidenschaften und Projektionen, die sie in den Herzen ihrer Anbeter entfachte. Sigrid-Maria Größing beschreibt mit psychologischem Einfühlungsvermögen die problematische Beziehung des Wildfangs "Sisi" im bayerischen Possenhofen zu ihrem unkonventionellen Vater und zu dem ihr in der seelischen Gefährdung so ähnlichen Cousin, dem späteren König Ludwig II. Sie erzählt von der Tragik der blutjungen verliebten Kaiserbraut, die am sittenstrengen Wiener Hof todunglücklich wurde und rastlos durch die Welt irrte. Sie folgt den Spuren der waghalsigen Parforce-Reiterin und ihres ergebenen Begleiters Captain Bay Middleton nach England, untersucht die enge Verbindung mit Graf Gyula Andrassy, dem späteren k.u.k.-Außenminister und entwirft schließlich ein Psychogramm des Mörders der Kaiserin, Lucheni. Die A utorin wertet bisher unbekanntes biographisches Material aus und zeigt anhand vieler Details, dass Elisabeths Verhältnis zu Männern ein bestimmender Teil jenes Mythos ist, der bis heute ungebrochen fasziniert.