Die Geschichte lehrt: Im Krieg steht die bewaffnete Konfrontation immer an erster Stelle. Damit einhergehend nimmt aber auch die geistige Gestalt der Truppe seit jeher einen besonderen Platz ein: der moralische Geist der Armee - der Bewusstseinszustand der Armeeangehörigen, der die geistige Fähigkeit und Bereitschaft der Streitkräfte kennzeichnet, in Kriegs- und Friedenszeiten entsprechend ihrem Zweck und ihren Zielen zu handeln. Die Monografie erforscht einen großen Komplex historiografischer und historischer Quellen zum Problem des moralischen Geistes der Armee des kaiserlichen Russlands in den Jahren 1870-1914. Während dieser Zeit erlebte das Russische Reich den Russisch-Türkischen Krieg (1877-1878), den Russisch-Japanischen Krieg (1904-1905), die erste Russische Revolution (1905-1907). Es gab zwei Militärreformen, die zu qualitativen Veränderungen im militärischen Aufbau führten. All dies hatte eine umstrittene Auswirkung auf die Moral der Armee. Es bestand die Notwendigkeit einer historiographischen Reflexion und eines Überdenkens dieses historischen Phänomens anhand neuer Ansätze, die sich in der modernen russischen Geschichtswissenschaft etabliert haben, wo die pluralistische Polyphonie zu einem stabilen methodischen Trend geworden ist.