Für jede sechste Frau geht der Traum von einer natürlichen Geburt nicht in Erfüllung. Bundesweit wurden 1994 von knapp 770 000 Geburten gut 131 000 per Kaiserschnitt entbunden. Etwa 7 Prozent waren sekundäre Kaiserschnitte, d. h. der Entschluss zum Schnitt fiel erst während der Geburt. Viele Frauen, die erst im Kreißsaal mit der Entscheidung "Kaiserschnitt" konfrontiert werden, haben nach der Operation Probleme, sich mit der Tatsache des Kaiserschnitts auseinanderzusetzen. Da sich die Unterstützung nach dem Eingriff zunächst nur auf das Physische beschränkt und die emotionale Verletztheit nicht thematisiert wird, verstärkt dies bei ihnen das Gefühl, versagt zu haben. Eine leichte, schnelle Geburt bringt der Frau Anerkennung, Kaiserschnittmütter dagegen müssen mit Neid und Enttäuschung zuhören, wie andere Frauen vom Glücksmoment des ersten Schreis ihres Kindes erzählen. Die Autorinnen wenden sich vor allem den psychischen Belastungen der Kaiserschnittgeburt zu, sie erläutern die mög lichen medizinischen Notwendigkeiten des Eingriffs und zeigen, wie Frauen sich darauf einstellen können.