Unter den Großepen der Weltliteratur nimmt das Kalevala mit seinen fast 23.000 Versen einen ähnlichen Platz ein wie das Werk Homers oder das Gilgamesch-Epos. In ihm werden Vorstellungen und Mythen fassbar, die anderswo längst verschüttet oder nicht zu einem poetischen Ausdruck von gleicher Eindrücklichkeit verdichtet sind. Die hier vorgelegte neue Übersetzung ist die erste, die ohne Vermittlung des Schwedischen auskommt. Sie löst sich bewusst von der deutschen poetischen Diktion des 19. Jahrhunderts, bewahrt aber strenger noch die Stilmerkmale des Finnischen. Der Kommentarband zum Kalevala zeigt den gegenwärtigen Stand einer nirgendwo anders in gleicher Vollständigkeit überschauten Forschung