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"Kalifornischer Sommer" ist das Buch, das Colin Fletschers Ruf als legendärster Einzelgänger Amerikas begründete. Die faszinierende Beschreibung einer 1600 Meilen langen Extremwanderung durch die Randzonen Kaliforniens nimmt den Leser mit auf eine Reise ins Unbekannte.

Produktbeschreibung
"Kalifornischer Sommer" ist das Buch, das Colin Fletschers Ruf als legendärster Einzelgänger Amerikas begründete. Die faszinierende Beschreibung einer 1600 Meilen langen Extremwanderung durch die Randzonen Kaliforniens nimmt den Leser mit auf eine Reise ins Unbekannte.
Rezensionen
"Eine unvergessliche Erfahrung." (Los Angeles Times)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.10.2002

Sechs Monate in Kalifornien

Colin Fletcher durchwanderte 1958 Kalifornien in seiner ganzen Länge. Die unvermeidliche Frage nach dem Warum wurde ihm gestellt, er hat keine Antwort, aber da er glaubt, eine geben zu müssen, sagt der Waliser, er wolle sich "Amerika ansehen". In heiklen Gebieten wie dem Death Valley legt Fletcher Wasserdepots an, in unübersichtlichen Gebieten wie gebirgigen Nationalparks verabredet er Treffen mit Rangern, dann fährt er an die mexikanische Grenze und geht los. Wer einen Rucksack packt, den er ein halbes Jahr lang täglich schultern muß, wird gut auswählen, was hineinkommt. Das hat Colin Flechter getan (und für Nachpacker ans Ende des Buches eine grammgenaue Liste angefügt). Mit der Briefwaage bemaß er Unterhosen und Salztabletten. Doch nach einigen Tagen quälen ihn die fünfundzwanzig Kilo, er ringt, ob er sich von der Gabel trennen soll, und faßt den "hirnrissigen Entschluß, noch ein halbes Gramm einzusparen, indem ich die Schildchen an meinen Teebeuteln abriß". Der Leser lacht herzlich ob dieser Verbissenheit; wissend nickt, wer selbst den Unterschied zwischen fünfzehn und zwanzig Kilo auf den Schultern kennt. Sein Verhältnis zur Natur ändert sich während der sechs Monate und sechzehnhundert Kilometer. Am Anfang drischt er jede Klapperschlange, derer er angesichtig wird, zu Tode, vermeint das Böse direkt zu spüren. Später verzichtet er darauf. Er blickt abwechselnd wie mit dem Fernglas und mit dem Mikroskop, läßt die Augen zum Horizont schweifen und fokussiert Ameisen oder das purpurne Schillern einer Forellenart. Immer wieder berichtet er, daß er viel Zeit mit Fotografieren vertrödelt - leider ist nicht eines der Bilder im Buch zu sehen. Fletcher schreibt mit klarem Verstand, erzählt mit Lakonie, die nur manchmal etwas ins Pathetische abrutscht. Glücklicherweise weniger pathetisch und moralisch als in seinem ebenfalls unlängst neu aufgelegten Buch "Wanderer durch die Zeit" über seine Wanderung durch den Grand Canyon, die er zehn Jahre später unternahm. Als Fletcher nach einem halben Jahr die Grenze zu Oregon erreicht, kennt er die wahren Gründe für seine lange Wanderung immer noch nicht. Das ist tröstlich.

bär

"Kalifornischer Sommer. Tausend Meilen zu Fuß durch Wüsten und Gebirge" von Colin Fletcher. Diana Verlag, München und Zürich 2002. 268 Seiten. Gebunden, 19 Euro. ISBN 3-8282-5093-3.

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