Werner Kofler versteht es, Handlungselemente und Gedankengeflechte zu einem eigenen, dichten Universum zu montieren. In elliptischen Bahnen rotieren Ereignisse, Wahrnehmungen und Interpretationen um das Epizentrum - das Subjekt, den Schriftsteller -, überschneiden sich, verheddern sich zuweilen ineinander, arrangieren sich zu immer neuen Konstellationen.
Nüchterne Bestandsaufnahmen, mit bösem Blick protokolliert, wechseln mit persönlichen Momenten, Erinnerungsfetzen, Passagen über Krankheit, den Tod des Vaters und den Tod des Katers, nächtlichen Monologen, Selbstvorwürfen und Selbstüberlistungen.
Ein Thema ergibt das nächste, und so entsteht eine Winterreise im "regionalen und globalen Namensgestöber", unterbrochen von Wutanfällen hin zu einem makabren, dem Autor zugewachsenen Finale.
Nüchterne Bestandsaufnahmen, mit bösem Blick protokolliert, wechseln mit persönlichen Momenten, Erinnerungsfetzen, Passagen über Krankheit, den Tod des Vaters und den Tod des Katers, nächtlichen Monologen, Selbstvorwürfen und Selbstüberlistungen.
Ein Thema ergibt das nächste, und so entsteht eine Winterreise im "regionalen und globalen Namensgestöber", unterbrochen von Wutanfällen hin zu einem makabren, dem Autor zugewachsenen Finale.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
"Franz Schubert geistert viel durch dieses schmale, hochmusikalische Buch, in dem ein Ich in Gram und Grimm mit der Welt zerfallen ist" - wer eine Rezension so beginnen lässt, der ist ein Freund des Besprochenen, und das gilt auch für Franz Haas, der seiner Begeisterung für Werner Koflers Prosa mit Begriffen aus der Musik Gestalt verleiht. Drei grundverschiedene "Sätze" habe Kofler komponiert, in "unterschiedlichen Tempi", aber durchweg rhythmisch - "dunkel brillante Monologe aus dem beschädigten Leben von heute". Die Attacken des Erzählers auf das Personal der Gegenwart bringen Thomas Bernhard ins Spiel, doch dessen "monoton serielle Sprachmusik" erwidere Kofler "mit einer virtuos polyphonen Prosa". Welthass wechselt sich ab mit "privater Beklemmung", der Erzähler verliert ganz buchstäblich - auf Grund einer Lungenkrankheit - den Atem, schwingt sich dann aber wieder zum eloquenten Herrn über seine Narration auf und "jongliert und randaliert, wie üblich bei Kofler mit einer stupenden stilistischen Trittfestigkeit, auf dem schneidigen Grat zwischen Hochmut und Selbstironie".
© Perlentaucher Medien GmbH
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