In diesem Buch behandelt Anton Zischke, ein ausgewiesener Experte in Sachen Energiewirtschaft, die Fragen, ob wir Kernenergie brauchen und ob diese sicher genug ist. In seiner globalen Analyse thematisiert er die existenzielle Bedeutung der Energie (nicht nur der Kernenergie) für die
Menschheit.
Das Buch ist aus dem Jahre 1979. Heute, im Jahre 2022, ist das Thema Energieversorgung hoch aktuell.…mehrIn diesem Buch behandelt Anton Zischke, ein ausgewiesener Experte in Sachen Energiewirtschaft, die Fragen, ob wir Kernenergie brauchen und ob diese sicher genug ist. In seiner globalen Analyse thematisiert er die existenzielle Bedeutung der Energie (nicht nur der Kernenergie) für die Menschheit.
Das Buch ist aus dem Jahre 1979. Heute, im Jahre 2022, ist das Thema Energieversorgung hoch aktuell. Nach der Ölkrise in den 1970er Jahren wiederholt sich Geschichte: Aktuell ist die hinreichende Versorgung mit Erdöl und Erdgas aufgrund des Krieges in der Ukraine nicht sichergestellt.
Zischka sieht in der Kernenergie die notwendigen Voraussetzungen für wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit. Ist die Kernenergie auch sicher genug? Die Nuklearkatastrophen von Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima sowie der Beschuss des Kernkraftwerkes in der Ukraine lassen da aus heutiger Sicht Zweifel aufkommen.
Der Autor bezeichnet die „Industrielle Revolution“ als die einzige echte Revolution der Menschheitsgeschichte. Es ist die industrielle Entwicklung, die einen permanent steigenden Bedarf an Energie erfordert. Umgekehrt bedeutet Energiemangel einen Rückfall in die Steinzeit, dn niemand möchte.
Die Entwicklung eines Landes ist abhängig von ihrer Kultur. Der Autor vergleicht die Verhältnisse der USA mit der vom Hinduismus geprägten Situation in Indien, wo viele Menschen glauben, dass alles eigene Planen und Wollen sinnlos ist. Die Beschreibung der historischen Entwicklung in der Energiepolitik ist eine Stärke des Buches.
In den 1970er Jahren gab es auch aufgrund der Ölkrise, Entwicklungen in Richtung regenerativer Energieformen wie Sonne, Wind und Wasser. 40 Jahre später ist die Landschaft geprägt von Windkraft- und Photovoltaikanlagen, dennoch sind wir heute noch weit davon entfernt, den kompletten Energiebedarf auf diese Weise abdecken zu können.
Zischka sieht in der Kernenergie aufgrund der Verknappung von Öl und Gas eine Übergangslösung, die den Wandel hin zu regenerativen Energieformen ohne Einbrüche in der Versorgung sicherstellen soll. Auch kurzfristige Mangelsituationen müssen, wie regionale Stromausfälle gezeigt haben, unbedingt vermieden werden.
Der Autor beschreibt Risiken der Kernenergie, vergleicht diese mit Risiken in anderen Bereichen und begründet, warum er glaubt, dass es grundsätzliche Bedenken gegenüber der Kernenergie aufgrund irrationaler Ängste gibt. Nach seiner Meinung überwiegen die Chancen, obwohl die Frage der Endlagerung (auch heute noch) ungelöst ist.
Zischka bietet mit diesem Buch ein Plädoyer für die Kernkraft. Wer sich für Energiepolitik und insbesondere die Entwicklungsgeschichte der Kernenergie interessiert, ist mit diesem faktenreichen Buch gut bedient. Bestimmte katastrophale Ereignisse gab es erst nach der Veröffentlichung dieses Buches und so erklärt sich der Optimismus des Autors.