Mit einer Revision des Abstraktionsbegriffs bei Kandinsky wird die Voraussetzung für den Nachweis eines eigenständigen Bildkonzepts geschaffen, das mit der Etikette gegenstandslos nur unzureichend charakterisiert ist. Auf der Basis einer abstrakten Bildsprache entwickelte Kandinsky neuartige Bezugsformen zur Lebenswelt, keine Negation derselben. Daraus ergibt sich eine deutlich erweiterte Perspektive auf den Werkprozess dreier Jahrzehnte. Dieser wird anhand zahlreicher Bildanalysen Schritt für Schritt erschlossen. Hinter formalen Gegensätzen werden essentielle Zusammenhänge deutlich, die das unterschätzte spätere Oeuvre aufwerten. Kandinskys prozessualer Bildbegriff weist dem Betrachter als Mitakteur eine wichtige Rolle zu, was den heutigen Interpreten zu einer fundamentalen Reflexion seiner Mittel veranlasst. Im Sehen erweisen sich die hermetischen Bilder als Lebensmetaphern.
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