Warum fasziniert uns die romantische Liebe? Warum macht sie uns aber zugleich Angst? In seiner wegweisenden Studie über die Hauptkomponenten der romantischen Liebe - Sex, Idealisierung, Aggression, Selbstmitleid, Schuldgefühle und Bindung - haucht Stephen Mitchell unseren Träumen neues Leben ein, widmet sich aber auch den Fallstricken, denen wir in der Liebe ausgesetzt sind.Laut gängiger Überzeugung ist die Liebe zerbrechlich und vergänglich. Mitchell hingegen behauptet, dass in langfristigen Beziehungen die Romantik nicht notwendig abnimmt. Vielmehr wird sie zunehmend gefährlicher. Nicht die Gewohnheit tötet die Liebe, sondern unsere Angst vor zu starker Abhängigkeit. Was wir als Vergänglichkeit der Liebe bezeichnen, ist in Wahrheit Risikomanagement: Indem wir Liebe und Begehren trennen, unsere Erwartungen an die Beziehung herunterschrauben und unsere Abhängigkeit vom Anderen einschränken, ersticken wir die Glut unserer Liebe.Mit zahlreichen Beispielen aus seiner 30-jährigen klinischen Erfahrung veranschaulicht Mitchell das ganze Spektrum romantischer Erfahrungen: vom zwanghaften Vermeiden eintöniger Beziehungen über die Idealisierung fantasierter »Seelenverwandtschaft« bis hin zur nostalgischen Erinnerung an verloren gegangene Liebesbeziehungen. Er zeigt, dass die Liebe Bestand haben kann, wenn wir uns unserer eigenen selbstdestruktiven Tendenzen und unserer tiefen Angst vor der Liebe bewusst werden.
»Im Kapitel 'Die seltsamen Schleifen der Sexualität' schreibt der Autor, dass Konflikte um die Sexualität und ihren Stellenwert in intimen Beziehungen ein zentraler Bestandteil unseres Bemühens, unserem persönlichen Leben ein Sinn zu geben, sind. So schreibt er weiter, dass die Verbindung der Körper, die der Sexualakt erfordert, seine unendlichen Variationen als für die Repräsentation von Sehnsüchten, Ängsten und Konflikten in den Beziehungen zwischen Selbst und Anderen ideal geeignet erscheinen lässt. Doch der Weg vom Verliebtsein zum Lieben ist gefahrvoll. Zu beiden Seiten drohen Abgründe, den nach stabiler Liebe strebenden blitzschnell in Hassgefühle und destruktiven Handlungen von ungeahnter Stärker verfallen zu lassen.« HSL, Leserkommentar, 29. August 2020 »Mitchell glaubt daran, dass die romantische Liebe gerade in einer langjährigen Beziehung Bestand haben kann (...), und legt seine Gründe in einer Weise dar, der man sich nicht verschließen kann.« Frankfurter Rundschau