Purzelbaum, singen, ein Bild malen: Nach ihrem Bestseller "Da sein" zeigt Kathrin Schärer in 30 lustigen Tierbildern, was Kindergartenkinder schon alles können
Kinder haben Spaß am Entdecken, Lernen und wollen einfach alles können - besonders in den ersten Lebensjahren. Nach ihrem Bestseller "Da sein - Was fühlst du?" zeigt Kathrin Schärer jetzt in 30 eindrucksvollen Tierbildern, was schon die Kleinsten alles können, wenn man ihnen Anregung bietet und etwas zutraut: am Morgen aufstehen, anziehen und frühstücken? Kein Problem! Mit Muße eine Sandburg bauen, basteln oder ein Buch angucken? Na, klar! Plätzchen ausstechen, auf die Toilette gehen und auf einen Baumstamm klettern? Kann ich alleine! Zu Recht sind Kinder mächtig stolz auf das Erreichte. Denn schon bald sind auch Rollerfahren und Ballwerfen ein Kinderspiel. Ein Riesenspaß zum gemeinsamen Entdecken und spielend leicht Lernen - für kleine und etwas größere Alleskönner:innen.
Kinder haben Spaß am Entdecken, Lernen und wollen einfach alles können - besonders in den ersten Lebensjahren. Nach ihrem Bestseller "Da sein - Was fühlst du?" zeigt Kathrin Schärer jetzt in 30 eindrucksvollen Tierbildern, was schon die Kleinsten alles können, wenn man ihnen Anregung bietet und etwas zutraut: am Morgen aufstehen, anziehen und frühstücken? Kein Problem! Mit Muße eine Sandburg bauen, basteln oder ein Buch angucken? Na, klar! Plätzchen ausstechen, auf die Toilette gehen und auf einen Baumstamm klettern? Kann ich alleine! Zu Recht sind Kinder mächtig stolz auf das Erreichte. Denn schon bald sind auch Rollerfahren und Ballwerfen ein Kinderspiel. Ein Riesenspaß zum gemeinsamen Entdecken und spielend leicht Lernen - für kleine und etwas größere Alleskönner:innen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.10.2023Eichhörnchen wie du und ich
Kathrin Schärer lässt Tierkinder zeigen, was sie schon alles können
Aus dem Mund eines zweijährigen Kindes ist "alleine!" ein Imperativ, eine Selbstbehauptung in der Welt. Sein "Alleine" ist noch entfernt von der Bedeutung, die dieses Wort später annehmen wird. Kathrin Schärer hat ein wunderbares Bilderbuch über Individualität und Geselligkeit geschaffen, das sich mit kleinen und größeren Menschen anschauen, lesen lässt. Oft steht auf einer Seite nur ein Verb: "kochen", "trommeln", "baden". Keine der 29 Doppelseiten hat mehr als sechs Wörter. Der Verlag gibt "ab 3 Jahre" an. Aber das Buch gefällt auch Jüngeren. Alles ist neu und wird zum Abenteuer, bis man es alleine kann. Und auch wenn der vor dem Töpfchen witternde Otter Windeln trägt, bleibt sein Auftritt souverän. Eine zusammenhänge Geschichte wird nicht erzählt, aber die einzelnen Szenen sind zeichnerisch in einem doppelten Kreislauf miteinander verbunden. Die Zeit des Buches ist ein Tag und zugleich ein Jahr.
Am Anfang sitzt ein Eichhörnchen etwas verschlafen auf der Bettkante. Der Text sagt "aufstehen", aber unter diesem Wort liegt sein Kuschelhase auf der Decke. Er darf noch liegen bleiben. Die nächste Doppelseite zeigt das Eichhörnchen am Tisch. "Frühstücken": Das Eichhörnchen hebt seine Tasse mit den zwei Henkeln und der Tülle zum Trinken saugend an den Mund. Vor ihm eine Schale mit Müsli, daneben ein Löffel. Das Eichhörnchen trägt einen Latz mit gelben Enten. Kuschelhase und Enten sind erste Hinweise darauf, dass das Eichhörnchen etwas alleine kann, aber nicht alleine ist. Die nächste Doppelseite "anziehen ... und in den Kindergarten gehen" öffnet zwei Szenen. Links bindet sich ein kleines Schwein noch den Schal um und spaziert dann, rechts, frohgemut mit Mütze und Handschuhen los. Sein Weg führt über eine Schneeglöckchenwiese. Morgendlicher Tag und beginnendes Jahr sind damit enggeführt. Die folgende Doppelseite "ein Bild malen" zeigt einen Raum, in dem, im Vordergrund, Farbstifte auf einem Tisch liegen und dahinter Tierkinder in das Zeichnen vertieft sind. In dieser Szene sehen wir das Eichhörnchen nicht. Aber da der Raum nach rechts hin offen bleibt, kann es gut sein, dass das Eichhörnchen an einem weiteren Tisch dabei ist. Und andere Tiere auch. Identifizierbar sind ein Hase, ein Fuchs, ein Schweinchen. Und dann wird es schon schwierig: Ein Otter vielleicht. Und ein Dachs? Oder zwei Otter? Biber? Die Tiere haben kein erkennbares Geschlecht, und manchmal ist nur durch blätterndes Vergleichen auszumachen, von welcher Art sie wohl sind. Sie sind verwegene Individuen; zugleich gehören sie einer bunten Gemeinschaft an, bei der es nicht darauf ankommt, wer einer genau ist. Der Fuchs führt den Tierreigen trommelnd fort. Auf der Wiese leuchten nun Gänseblümchen. Der Tag, das Jahr schreiten voran.
Manchmal sind die Szenen - Tusche, Farbstift, Collage, die Farben pastell, die Konturen der Tiere mit Stift klar gezogen - zum Lachen komisch, wenn etwa die Maus mit einem hellblauen Tupfenhelm wildentschlossen auf dem Roller die Straße hinunterfährt. Aber nach dem Umblättern sieht man sie mit blutendem Knie und Schniefnase auf dem Boden hocken, während die große Mama-Maus schon liebevoll ein Pflaster bereithält. Text: "tapfer sein". Ja, auch das will - "alleine!" - gelernt werden. Dann ist schon Sommer, und sechs Tiere vergnügen sich im Teich: eifrig im Bruststil eine Maus, in einem Gummi-ring dösend ein Hase, ein Eichhörnchen mit Schwimmflügeln. Es ist wohl ein Biber, der den Finger prüfend ins Wasser taucht, und ein Otter, der sich auf dem Rücken treiben lässt. Der Fuchs macht einen Kopfsprung. Und später versucht ausgerechnet das kolossale Nashorn, sich auf dem schmalen Ast eines Baumes in der Balance zu halten ("klettern"). Es wird beim Seilspringen gezeigt, inmitten fallender Blätter. Jetzt ist es Herbst.
Im Winter macht die Maus einen riesigen Schneeball, und das Eichhörnchen sticht Kekse aus. Auf der folgenden Seite "die Teigschüssel reinigen" sieht man es am Boden hocken und mit der Pfote die Reste naschen. Etwas zweifelnd wischt die Eichhörnchen-Mama den Tisch ab, Besen und Kehrschaufeln stehen bereit. Es sind solche psychologischen Nuancen, die Schärers Bilder auch für Erwachsene hinreißend machen. Auf der letzten Doppelseite ist es links Nacht ("einschlafen"). Das Eichhörnchen, seinen Kuschelhasen im Arm, liegt etwas bang im Bett. Auf der Seite gegenüber ("... und am Morgen aufwachen") ist es wieder munter. Es sitzt aufrecht und fasst ein Hasenohr unternehmungslustig wie ein Steuer. Die Blumen auf der Bettdecke haben eine andere Farbe als zu Beginn des Buchs: Ein neuer Tag ist angebrochen und der Kreislauf eines neuen Jahres. Also noch einmal von vorne anschauen und genau verfolgen, was hier geschieht! ANGELIKA OVERATH
Kathrin Schärer: "Kann ich alleine".
Hanser Verlag, München 2023. 64 S., geb., 14,- Euro. Ab 3 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Kathrin Schärer lässt Tierkinder zeigen, was sie schon alles können
Aus dem Mund eines zweijährigen Kindes ist "alleine!" ein Imperativ, eine Selbstbehauptung in der Welt. Sein "Alleine" ist noch entfernt von der Bedeutung, die dieses Wort später annehmen wird. Kathrin Schärer hat ein wunderbares Bilderbuch über Individualität und Geselligkeit geschaffen, das sich mit kleinen und größeren Menschen anschauen, lesen lässt. Oft steht auf einer Seite nur ein Verb: "kochen", "trommeln", "baden". Keine der 29 Doppelseiten hat mehr als sechs Wörter. Der Verlag gibt "ab 3 Jahre" an. Aber das Buch gefällt auch Jüngeren. Alles ist neu und wird zum Abenteuer, bis man es alleine kann. Und auch wenn der vor dem Töpfchen witternde Otter Windeln trägt, bleibt sein Auftritt souverän. Eine zusammenhänge Geschichte wird nicht erzählt, aber die einzelnen Szenen sind zeichnerisch in einem doppelten Kreislauf miteinander verbunden. Die Zeit des Buches ist ein Tag und zugleich ein Jahr.
Am Anfang sitzt ein Eichhörnchen etwas verschlafen auf der Bettkante. Der Text sagt "aufstehen", aber unter diesem Wort liegt sein Kuschelhase auf der Decke. Er darf noch liegen bleiben. Die nächste Doppelseite zeigt das Eichhörnchen am Tisch. "Frühstücken": Das Eichhörnchen hebt seine Tasse mit den zwei Henkeln und der Tülle zum Trinken saugend an den Mund. Vor ihm eine Schale mit Müsli, daneben ein Löffel. Das Eichhörnchen trägt einen Latz mit gelben Enten. Kuschelhase und Enten sind erste Hinweise darauf, dass das Eichhörnchen etwas alleine kann, aber nicht alleine ist. Die nächste Doppelseite "anziehen ... und in den Kindergarten gehen" öffnet zwei Szenen. Links bindet sich ein kleines Schwein noch den Schal um und spaziert dann, rechts, frohgemut mit Mütze und Handschuhen los. Sein Weg führt über eine Schneeglöckchenwiese. Morgendlicher Tag und beginnendes Jahr sind damit enggeführt. Die folgende Doppelseite "ein Bild malen" zeigt einen Raum, in dem, im Vordergrund, Farbstifte auf einem Tisch liegen und dahinter Tierkinder in das Zeichnen vertieft sind. In dieser Szene sehen wir das Eichhörnchen nicht. Aber da der Raum nach rechts hin offen bleibt, kann es gut sein, dass das Eichhörnchen an einem weiteren Tisch dabei ist. Und andere Tiere auch. Identifizierbar sind ein Hase, ein Fuchs, ein Schweinchen. Und dann wird es schon schwierig: Ein Otter vielleicht. Und ein Dachs? Oder zwei Otter? Biber? Die Tiere haben kein erkennbares Geschlecht, und manchmal ist nur durch blätterndes Vergleichen auszumachen, von welcher Art sie wohl sind. Sie sind verwegene Individuen; zugleich gehören sie einer bunten Gemeinschaft an, bei der es nicht darauf ankommt, wer einer genau ist. Der Fuchs führt den Tierreigen trommelnd fort. Auf der Wiese leuchten nun Gänseblümchen. Der Tag, das Jahr schreiten voran.
Manchmal sind die Szenen - Tusche, Farbstift, Collage, die Farben pastell, die Konturen der Tiere mit Stift klar gezogen - zum Lachen komisch, wenn etwa die Maus mit einem hellblauen Tupfenhelm wildentschlossen auf dem Roller die Straße hinunterfährt. Aber nach dem Umblättern sieht man sie mit blutendem Knie und Schniefnase auf dem Boden hocken, während die große Mama-Maus schon liebevoll ein Pflaster bereithält. Text: "tapfer sein". Ja, auch das will - "alleine!" - gelernt werden. Dann ist schon Sommer, und sechs Tiere vergnügen sich im Teich: eifrig im Bruststil eine Maus, in einem Gummi-ring dösend ein Hase, ein Eichhörnchen mit Schwimmflügeln. Es ist wohl ein Biber, der den Finger prüfend ins Wasser taucht, und ein Otter, der sich auf dem Rücken treiben lässt. Der Fuchs macht einen Kopfsprung. Und später versucht ausgerechnet das kolossale Nashorn, sich auf dem schmalen Ast eines Baumes in der Balance zu halten ("klettern"). Es wird beim Seilspringen gezeigt, inmitten fallender Blätter. Jetzt ist es Herbst.
Im Winter macht die Maus einen riesigen Schneeball, und das Eichhörnchen sticht Kekse aus. Auf der folgenden Seite "die Teigschüssel reinigen" sieht man es am Boden hocken und mit der Pfote die Reste naschen. Etwas zweifelnd wischt die Eichhörnchen-Mama den Tisch ab, Besen und Kehrschaufeln stehen bereit. Es sind solche psychologischen Nuancen, die Schärers Bilder auch für Erwachsene hinreißend machen. Auf der letzten Doppelseite ist es links Nacht ("einschlafen"). Das Eichhörnchen, seinen Kuschelhasen im Arm, liegt etwas bang im Bett. Auf der Seite gegenüber ("... und am Morgen aufwachen") ist es wieder munter. Es sitzt aufrecht und fasst ein Hasenohr unternehmungslustig wie ein Steuer. Die Blumen auf der Bettdecke haben eine andere Farbe als zu Beginn des Buchs: Ein neuer Tag ist angebrochen und der Kreislauf eines neuen Jahres. Also noch einmal von vorne anschauen und genau verfolgen, was hier geschieht! ANGELIKA OVERATH
Kathrin Schärer: "Kann ich alleine".
Hanser Verlag, München 2023. 64 S., geb., 14,- Euro. Ab 3 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Bei Kathrin Schärer kann Rezensentin Angelika Overath verschiedenen Tierkindern zusehen, wie sie lernen, Dinge alleine zu bewerkstelligen. Das Bilderbuch, das nur sparsam mit Worten ausgestattet ist, erstreckt sich zugleich über einen Tag und ein Jahr, in dem etwa ein kleines Eichhörnchen aufsteht und frühstückt und dabei lernt, dass es "etwas alleine kann, aber nicht alleine ist." Ein kleines Mäuschen stürzt mit seinem Roller, aber die Maus-Mama steht schon zum Trösten bereit, berichtet Overrath, die die pastelligen Tuschefarben und die zugleich klaren Konturen der Zeichnungen lobt und außerdem von einer Gemeinschaft der Tiere liest, denen nicht unbedingt ein Geschlecht zugeordnet werden muss oder kann. Auch aufgrund der "psychologischen Nuancen" mit denen das Verhältnis zwischen der Selbstständigkeit des Kindes und der Hilfe der Eltern dargestellt wird, für die Kritikerin definitiv empfehlenswert.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein wunderbares Bilderbuch über Individualität und Geselligkeit, das sich mit kleinen und größeren Menschen anschauen, lesen lässt. ... Manchmal sind die Szenen - Tusche, Farbstift, Collage, die Farben pastell, die Konturen der Tiere mit Stift klar gezogen - zum Lachen komisch." Angelika Overath, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.10.2023
"Man kann sicher sein, dass Kathrin Schärer mit ihren Illustrationen ... direkt ins (menschliche) Herz trifft." Julia Konstantinidis, Basler Zeitung, 21.07.2023
"Die liebenswerten Tierkinder sind allesamt herrlich anzusehen! Die Darstellung und die Mischung aus komischen, anspornenden und bewegenden Szenen ist großartig gelungen und macht jungen Kindern Lust darauf, das alles bald auch alleine zu können. Genau dieses Bilderbuch anschauen!" Antje Ehmann, Kleinstkinder in Kita und Tagespflege. Die Fachzeitschrift für Ihre U3-Praxis, 2/2024
"Mit wenig Text und ausdrucksstarken sowie berührenden Bildern fängt Kathrin Schärer Emotionen, Mut und Ausdauer der ersten Weltentdeckungen von Kindergartenkindern ein und liefert gleichzeitig einen kleinen Wortschatz zu den erprobten Tätigkeiten." Anna Altzinger, 1001Buch. Das Magazin für Kinder- und Jugendliteratur, 01/2024
"Man kann sicher sein, dass Kathrin Schärer mit ihren Illustrationen ... direkt ins (menschliche) Herz trifft." Julia Konstantinidis, Basler Zeitung, 21.07.2023
"Die liebenswerten Tierkinder sind allesamt herrlich anzusehen! Die Darstellung und die Mischung aus komischen, anspornenden und bewegenden Szenen ist großartig gelungen und macht jungen Kindern Lust darauf, das alles bald auch alleine zu können. Genau dieses Bilderbuch anschauen!" Antje Ehmann, Kleinstkinder in Kita und Tagespflege. Die Fachzeitschrift für Ihre U3-Praxis, 2/2024
"Mit wenig Text und ausdrucksstarken sowie berührenden Bildern fängt Kathrin Schärer Emotionen, Mut und Ausdauer der ersten Weltentdeckungen von Kindergartenkindern ein und liefert gleichzeitig einen kleinen Wortschatz zu den erprobten Tätigkeiten." Anna Altzinger, 1001Buch. Das Magazin für Kinder- und Jugendliteratur, 01/2024