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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Literaturlandschaft der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfuhr einen starken Einfluss durch die Auffassung der Familie als natürlichen Ursprung menschlicher Zusammengehörigkeit und als Gegenpart zum gesellschaftlich-öffentlichen Leben. Die Familie wurde verherrlicht als innige und emotionalisierte Vereinigung. Sobald die Auffassung der Familie als patriarchalische Institution und Teil des profitorientierten…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Literaturlandschaft der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfuhr einen starken Einfluss durch die Auffassung der Familie als natürlichen Ursprung menschlicher Zusammengehörigkeit und als Gegenpart zum gesellschaftlich-öffentlichen Leben. Die Familie wurde verherrlicht als innige und emotionalisierte Vereinigung. Sobald die Auffassung der Familie als patriarchalische Institution und Teil des profitorientierten gesellschaftlichen Lebens auftritt, erfährt das Konzept der Familie jedoch eine negative Konnotation und gilt als Verkörperung einer bürgerlich-kapitalistischen Ökonomie, die freiheitliche Triebe zu unterdrücken versucht. In dieser Arbeit wird das Konzept der Familie in Goethes Werk "Die Leiden des jungen Werthers" aus dem Jahr 1774 untersucht. Goethes Werther gilt als Paradebeispiel für die literarische Auseinandersetzung mit der Zugehörigkeit zu und Integration in verschieden ausgelegte familiäre Verbände, deren Definition sich zwischen patrilinearem, gesellschaftlichen Zwang und natürlicher, emotionalisierter Verbindung bewegt. Werthers Versuch, sich nach der Trennung von der eignen mangelhaften, genetischen Familie in eine von gesellschaftlichen Normen losgelöste, vorzugsweise weiblich orientierte Familie einzugliedern geht einher mit seinem Drang, einer reinen Gefühlsgemeinschaft anzugehören und selbst eine befreite Kindheit nachzuempfinden. Im Nachfolgenden soll daher Werthers imaginärer Verwandtschaftsgrad in Lottes Familie erläutert werden, wobei zunächst Lottes Rolle als Mutter dargelegt wird. Nachfolgend soll Werthers Bezug zur Kindheit einerseits als Vaterfigur, andererseits als in die Kindheit zurückversetzter Sohn Lottes beleuchtet werden. Eine Verbindung erotischer Natur wird daraufhin durch das Erörtern des Phantasmas um Lotte, sowie mögliche erotische Spannungen zwischen Lotte und Werther aufgezeigt. Schlussendlich wird analysiert, inwiefern Werthers Verlangen nach einer Eingliederung in eine potenzielle Idealfamilie befriedigt wird.
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