Ob und wann ein Mensch einen moralischen Anspruch darauf hat, sich töten zu dürfen und inwiefern dabei Assistenz gestattet sein kann, ist immer wieder Thema gesellschaftlicher Diskussion, die oft durch neue tragische Fälle angefacht wird und auch aktuell wieder Einzug in politische Auseinandersetzungen und Gesetzgebungsverfahren hält. Während in der Bevölkerung oft mehrheitlich die Meinung vertreten wird, dass zumindest bei unheilbaren Krankheiten mit verbundenen schweren Leidzuständen den Betroffenen ärztliche Suizidassistenz nicht vorenthalten werden darf, argumentieren andere (z.B. der Präsident der Bundesärztekammer oder die Kirchen) dagegen. In diesem Buch werden mit den zentralen Argumentationsfeldern Menschenwürde, Lebensschutz, Autonomie, Leid, gesellschaftliche Konsequenzen und Arztrolle die Argumente beider Seiten untersucht und anschließend exemplarisch auf die schwere und unheilbare ALS-Krankheit bezogen. Studien über die tatsächliche Situation von ALS-Patienten offenbaren dabei teils überraschende Fakten und ermöglichen einen differenzierteren Blick auf den Wert, den das Leben für diese Menschen noch haben kann, allerdings auch nicht haben muss.