"Kannas" ist das finnische Wort für die karelische Landenge, die im Sommer 1944 zum Kriegsschauplatz wird. Die Rote Armee zwingt die Bewohner im Osten Finnlands Hals über Kopf zur Flucht.Die junge Hirtin Maria wartet auf die Order, mit ihren Tieren das verwaiste Dorf zu verlassen, als eine der Kühe zum Kalben ansetzt. Während die brennenden Dörfer in der Nähe den Nachthimmel erhellen, taucht plötzlich ein verwirrter Deserteur auf, der einzige Überlebende seiner Einheit. Es ist ein junger Karelier, der selbst nicht mehr weiß, ob er noch lebt oder bereits tot ist.Die gezeichneten Seiten wechseln sich mit historischen Fotos ab, die Graphic Novel wird so zu einer visuell poetischen Auseinandersetzung mit der Geschichte.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Ralph Trommer liest die Graphic Novel der finnischen Comiczeichnerin Hanneriina Moisseinen als authentische, zeitlose und zugleich sehr aktuelle Erzählung über die Wunden die der Krieg schlägt. In diesem Fall geht es um die sowjetische Annexion der finnischen Region Karelien im Zweiten Weltkrieg. Indem die Autorin mal skizzenhafte, mal höchst stimmungsvolle Zeichnungen mit historischen Fotos kombiniert und auf das Leid der Soldaten, der fliehenden Landbevölkerung und auch der Natur und der Tier abhebt, schafft sie laut Trommer ein eindringliches Kunstwerk.
© Perlentaucher Medien GmbH
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