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Kanonforschung als Gedächtnis- und Diskursgeschichte.In nutzlos gewordenen Büchersammlungen ist das Nachleben einer vor dem Holocaust in Deutschland so lebendigen jüdischen Kultur in Israel präsent: In diesen Büchern materialisieren sich Fragmente einer Kultur, die sich mit den Einwanderern und Geflüchteten aus Deutschland nach Palästina gerettet hatte und die nun mit der letzten Generation ihrer Träger aus dem israelischen Alltag verschwindet. In Aussagen über gerettete und verlorene Bücher, vor allem aber in gelesenen und bewahrten Texten zeigen sich Spuren einer »inneren« Geschichte der…mehr

Produktbeschreibung
Kanonforschung als Gedächtnis- und Diskursgeschichte.In nutzlos gewordenen Büchersammlungen ist das Nachleben einer vor dem Holocaust in Deutschland so lebendigen jüdischen Kultur in Israel präsent: In diesen Büchern materialisieren sich Fragmente einer Kultur, die sich mit den Einwanderern und Geflüchteten aus Deutschland nach Palästina gerettet hatte und die nun mit der letzten Generation ihrer Träger aus dem israelischen Alltag verschwindet. In Aussagen über gerettete und verlorene Bücher, vor allem aber in gelesenen und bewahrten Texten zeigen sich Spuren einer »inneren« Geschichte der jüdischen Emigration. Der Kanon im Exil verweist auf die Vergangenheitsform einer Lesekultur und auf die Emigration und Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland. Er ist ein Kanon des Verlusts und zugleich ein Versuch, diesen Verlust zu thematisieren.Caroline Jessen beschäftigt sich anhand von fünf exemplarischen Fallstudien zu aufgelösten Privatbibliotheken mit dem Paradoxon einer besonderenVerständigung über Literatur, die zugleich Nähe und Distanz zu einer deutschen Gegenwart markiert.
Autorenporträt
Caroline Jessen ist seit 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Leibniz Instituts für deutsch-jüdische Geschichte - Simon Dubnow in Leipzig und arbeitete zwischen 2012 und 2021 für das Deutsche Literaturarchiv Marbach.
Rezensionen
»Jessens überaus erhellende Studie (...) ist allen, die an diesen Themen interessiert sind, mit Nachdruck ans Herz zu legen.« (Nicolas Berg, Zeitschrift für Germanistik, 02/2021)