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Immer stimmt irgendetwas nicht. Wenn die Freundin Zoé plötzlich fremd wirkt, ihre Stimme ein ungewohntes Timbre aufweist, weil sie sich, wie sich endlich erweist, für einen Job beim Radio einem Sprechtraining unterzogen hat. Wenn sich nach Jahren der Fernbeziehung die langersehnte Nähe zu Sam nicht einstellt, weil sich die Liebenden nur übers Telefon kannten und sich ihre wahren Stimmen nicht synchronisieren wollen. Oder wenn der Vater es nicht übers Herz bringt, die von der verstorbenen Mutter gesprochene Ansage auf dem gemeinsamen Anrufbeantworter zu löschen - und damit ihre Stimme auf ewig…mehr

Produktbeschreibung
Immer stimmt irgendetwas nicht. Wenn die Freundin Zoé plötzlich fremd wirkt, ihre Stimme ein ungewohntes Timbre aufweist, weil sie sich, wie sich endlich erweist, für einen Job beim Radio einem Sprechtraining unterzogen hat. Wenn sich nach Jahren der Fernbeziehung die langersehnte Nähe zu Sam nicht einstellt, weil sich die Liebenden nur übers Telefon kannten und sich ihre wahren Stimmen nicht synchronisieren wollen. Oder wenn der Vater es nicht übers Herz bringt, die von der verstorbenen Mutter gesprochene Ansage auf dem gemeinsamen Anrufbeantworter zu löschen - und damit ihre Stimme auf ewig verschwinden zu lassen.

Die acht ungleichen Frauenstimmen dieser alle Sinne ansprechenden Geschichten erzählen von Momenten, in denen Nähe und Entfremdung ineinander vibrieren. Wo eine winzig kleine Verschiebung im Gefüge allesentscheidend ist und Liebe in Skepsis umschlägt, Befangenheit in Zutrauen. Momente, die Raum für befreiend Neues schaffen.
Autorenporträt
Maylis de Kerangal, geboren 1967 in Toulon, zählt zu den einflussreichsten Gegenwartsautorinnen Frankreichs. Sie hat zahlreiche Romane, Essays und Erzählungsbände veröffentlicht. Für ihren 2010 erschienenen Roman Die Brücke von Coca wurde sie mit dem Prix Médicis ausgezeichnet, Die Lebenden reparieren gewann zahlreiche Preise und wurde 2016 verfilmt. Kerangal lebt mit ihrer Familie in Paris.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

"Irritierende Schlaglichter" werfen Maylis de Kerangals Erzählungen für Kritiker Helmut Böttiger - und zwar im bestmöglichen Sinne, bewundert er doch die literarische Kraft, mit der die Geschichten über Goldgräberstädte in den USA brillieren. Dabei gelingt es ihr immer wieder, Unausgesprochenes zu evozieren, oder Geheimnisse, die kurz aufscheinen, ohne erklärt zu werden, wie die titelgebenden Kanus. Handlung gibt es nicht viel, so Böttiger, die besonders eigenwillig-melodische Sprache reicht, um ihn zu überzeugen. So kann er den Band in seiner Mischung von poetischem Reiz und melancholischer Menschenbeobachtung nur weiterempfehlen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Die Erzählungen von Maylis de Kerangal sind betörende, irritierende Schlaglichter mitten aus unserer Gegenwart - und mit Erkenntnisschüben, die nur die Literatur aus Wörtern und Sätzen herausholen kann.« Helmut Böttiger Süddeutsche Zeitung 20230627