Marietta Slomka

Kanzler lieben Gummistiefel

So funktioniert Politik. Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010, Kategorie Sachbuch
Mit Daniel Westland

• Gebundenes Buch

Produktbeschreibung

Spannend wie im Nachrichtenstudio!

Politik - ist das nicht nur was für Erwachsene? Von wegen! Politik beginnt schon mit der Klassensprecherwahl. Also: Was ist "Politik"? Wie funktioniert unsere Regierung? Wie wird sie gewählt? Und haben "Gipfeltreffen" wirklich etwas mit Bergsteigen zu tun? All dem und vielem mehr widmet sich die Frontfrau des ZDF heute-journals Marietta Slomka. Spannend und verständlich erklärt sie Grundlagen, Mechanismen und Entwicklungen der Deutschland-, EU- und Weltpolitik. Gewürzt mit vielen witzigen Anekdoten aus der Welt der großen Politik ist ein umfassendes, unterhaltsames Kompendium entstanden, das im großen Wahljahr 2009 Lust macht auf mehr ... mehr Politik.
- Ausführliche Artikel zu Grundlagen und Mechanismen der deutschen und internationalen Politik
- Gewürzt mit zahlreichen spannenden und witzigen Polit-Anekdoten
- Mit Wörterbuch "Polit-Deutsch", ausführlichem Sachregister und vielen farbigen Abbildungen

Produktdetails

• Verlag: cbj
• Seitenzahl: 283
• Altersempfehlung: ab 12 Jahren
• Erscheinungstermin: 11. März 2009
• Deutsch
• Abmessung: 245mm
• Gewicht: 983g
• ISBN-13: 9783570135556
• ISBN-10: 3570135551
• Artikelnr.: 25068075

Autorenporträt

Marietta Slomka ist Diplom-Volkswirtin und war u. a. als Korrespondentin tätig, bevor sie 2001 Frontfrau und 'Anchorwoman' des ZDF-Flagschiffs 'heute journal' wurde. Sie wünscht sich, dass junge Leute 'Lust auf Nachrichten mit Hintergrund' haben.

Rezensionen

Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.06.2009

„Jetzt ist keine Pinkelpause”
Marietta Slomkas Erfahrungen mit der Vermittlung von Politik
Kann man Jugendliche für Politik begeistern? Marietta Slomka, Moderatorin des „heute-Journals”, ist davon überzeugt: „Ich bekomme relativ häufig auf meine Sendung Zuschauerpost von Jugendlichen, die sagen, dass sie sich für Politik interessieren.” Das war für sie der Anlass, in diesem Frühjahr, zusammen mit dem Co-Autor Daniel Westland unter dem Titel „Kanzler lieben Gummistiefel” Politik mit dem Blick auf das Alltagsgeschäft zu beschreiben. Schließlich hat sie als Volkswirtin eine Menge Hintergrundwissen und Insidererfahrungen in ihrer Zeit als Europa- und Parlamentskorrespondentin für das ZDF gesammelt.
Gerade dieses Wissen, der Blick hinter die Kulissen, die Begegnung mit Politikern, zum Beispiel Interviews mit Richard von Weizsäcker, Cem Özdemir, Frank-Walter Steinmeier oder der Einblick in den Tagesablauf der Bundeskanzlerin machen die Lektüre spannend, bringen den Aktualitäts- und Realitätsbezug, und geben Stoff zum Diskutieren. Und genau das will die Autorin erreichen. Die vier großen Abschnitte des Buches : „Warum wurde die Demokratie erfunden?”, „Politik in Deutschland”, „Europapolitik” und „Weltpolitik”, erschließen sich durch Fragen, die sie informativ und sachlich beantwortet, aber oft auch als Pro und Contra in einem Diskurs inszeniert. Zum Beispiel die Vor- und Nachteile der Globalisierung oder die Auseinandersetzung um die EU. Gerade Jugendliche, so ist ihre Erfahrung, bekommen ungern gesagt, was sie denken sollen. „Ich bin selbst als Kind an Politik herangeführt worden, weil bei uns zu Hause viel diskutiert wurde und weil das Kind auch Widerworte geben durfte und Dinge in Frage stellen. Politik ist ein einziger Diskurs, das fand ich immer spannend, bis heute. Es gibt natürlich Dinge, die indiskutabel sind, zum Beispiel extremistische Denkweisen, aber oft hat jedes Ding zwei Seiten, das kann einen manchmal verrückt machen, weil man irgendwann nicht mehr weiß, was man denken soll, gerade jetzt in der Wirtschaftskrise.”
Deshalb sollen auch die Leser ein differenziertes Bild von den politischen Machern bekommen. Für sie, für den politischen Alltag, wird die Medieninszenierung immer wichtiger, aber Politik bedeutet eben auch, Mehrheiten zu organisieren, „nicht einfach nur sein Ding durchzuziehen”, Slomka wendet sich gegen das Stammtischdenken, das die Volksvertreter als faule Geldsäcke abqualifiziert. Und sie redet Klartext in einer Sprache, die salopp, ironisch-kritisch auch den nicht so Politikbegeisterten ansprechen soll. Zum Kapitel Europa schreibt sie im Untertitel: „Jetzt ist keine Pinkelpause” und gibt zu, dass sie damit die Leser provozieren will, die nach ihrer Erfahrung, wenn das Thema im Fernsehen angesprochen wird, schnell mal zum Kühlschrank gehen, oder so. Neben der Auseinandersetzung, was die Europäische Union gerade für Jugendliche bringt, sind auch hier wie in jedem großen Kapitel die „Insider-Vokabeln zum Mitreden” ein witziger Test. Was bedeutet zum Beispiel im europäischen politischen Geschäft „Beichtstuhl” oder „Blauer Brief” oder „Poolbilder”?
Am Schluss setzt sie sich mit den fünf wichtigsten Weltproblemen auseinander und lässt einen Umweltschützer auf die Frage antworten : „Wie viele Sorgen müssen wir uns um die Zukunft machen?” Wie er ist sie vorsichtig optimistisch, wendet sich gegen Schwarzmalerei und das Gerede über den ständig drohenden Untergang der Menschheit. „Damit will ich nicht Probleme wie die Klimakatastrophe kleinreden, aber man sollte Jugendlichen nicht das Gefühl geben, dass alles so schrecklich ist. So blöd sich die Menschheit anstellt, so dumm und grausam sie ist und Kriege gegeneinander führt, wir sind auch nicht so ganz unclever, das eigene Überleben haben wir doch bis jetzt auch ganz gut hingekriegt. Ich habe da gewisse Hoffnung.” ROSWITHA BUDEUS–BUDDE
MARIETTA SLOMKA: Kanzler lieben Gummistiefel. So funktioniert Politik. Mit Daniel Westland. cbj, München 2009. 283 Seiten, 19,95 Euro. Ab 12
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Roswitha Budeus-Budde schätzt die Hoffnung, die aus diesem Band spricht. Schließlich hat die ZDF-Redakteurin und Volkswirtin Marietta Slomka ein Buch für Jugendliche geschrieben. Und wie sonst wohl könnte man die für Politik begeistern? Der sachliche und informative Blick hinter die Kulissen des Tagesgeschäfts der Kanzlerin oder Strippenzieher wie Cem Özdemir, macht laut Budeus-Budde allerdings auch Appetit, zumal wenn es sprachlich "salopp, ironisch-kritisch" geschieht. Dass Slomka und ihr Co-Autor Daniel Westland Diskurse inszenieren, etwa Vor- und Nachteile der EU diskutieren, statt fertige Meinungen zu präsentieren, macht für die Rezensentin Sinn.

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