„Kapitän Nemos Bibliothek“ ist die Geschichte zweier Jungen, die nach der Geburt vertauscht wurden und Jahre später aus ihren Familien herausgerissen wurden, damit das Versehen rückgängig gemacht wurde.
Aus Erinnerungsfetzen aneinandergereiht, so setzt sich, je weiter man sich durch dieses Buch
liest, Puzzleteil mit Puzzleteil zusammen und erst am Ende des Romans ergibt sich ein (fast)…mehr„Kapitän Nemos Bibliothek“ ist die Geschichte zweier Jungen, die nach der Geburt vertauscht wurden und Jahre später aus ihren Familien herausgerissen wurden, damit das Versehen rückgängig gemacht wurde.
Aus Erinnerungsfetzen aneinandergereiht, so setzt sich, je weiter man sich durch dieses Buch liest, Puzzleteil mit Puzzleteil zusammen und erst am Ende des Romans ergibt sich ein (fast) vollständiges Bild. Zu Beginn haderte ich etwas mit dieser Erzählweise, weil ich zu schnell viel mehr erfahren wollte. Man musste sich bewusst auf diesen Stil einlassen und seinen Gedanken Zeit geben. Im Nachhinein betrachtet finde ich diese fragmentarische Erzählweise genial, spiegelt sie doch nicht zuletzt die innere Zerrissenheit des Erzählers auch Jahre nach dem Rücktausch wider.
Immer wieder flüchtet sich der Ich-Erzähler in seine Suche nach Gott und in seine Fantasiewelt, die Bibliothek von Jules Vernes Kapitän Nemo, weil er sonst das Leben nicht aushalten würde.
Der gesamte Roman war durch eine äußerst bedrückende Atmosphäre gekennzeichnet. Es war kein bisschen Frohsinn oder Hoffnung darin zu finden. Das machte es mir auch schwer eine gewisse Lesefreude zu entwickeln, zumal dieses unendlich traurige, auf mich sehr intensiv und verstörend wirkende Buch seine geballte Wirkung auch erst nach der Lektüre entfaltet. Es hat mich lange, nachdem ich es zurück ins Regal gestellt habe, noch sehr bewegt und wird keineswegs das letzte Buch des Autors gewesen sein, dem ich meine Aufmerksamkeit schenken werde.