In der jüngsten Zeit konzentriert sich die Auseinandersetzung zwischen der neoklassischen Wirtschaftswissenschaft und ihren neoricardianischen Kritikern im Kern darauf, welche Relevanz die beiden miteinander konkurrierenden Theorien des allgemeinen Gleichgewichts jeweils aufweisen. Thomas Huth bereitet die hochaktuelle, bislang aber kaum strukturierte Kontroverse systematisch auf und ordnet sie in die seit langem in der Theoriegeschichte verankerte Problematik des Zusammenhangs von Kapital- und Gleichgewichtstheorie ein. Im Zentrum der Arbeit steht eine detaillierte Untersuchung der theoriegeschichtlichen Herausbildung und des Erklärungsansatzes des intertemporalen Gleichgewichtskonzepts. Der Verfasser kann zeigen, daß der neoklassische Anspruch, mit der kurzfristigen auch die allgemeine Theorie zu verkörpern, zurückzuweisen ist.