Es ist einfacher geworden, sich das Ende der Welt vorzustellen als das Ende des Kapitalismus. Gerade kulturelle Fiktionen, die ein Wissen davon, dass Dinge anders sein könnten, lange in sich trugen,scheinen dieses verloren zu haben.In diesem äußerst anregenden Essay umkreist Mark Fisher die Wirkmächtigkeit, die dem Kapitalismus trotz seiner offensichtlichen Schwächen innewohnt. Die Überlegungen zur aktuellen kulturellen Malaise erweitert er zu einer Kritik am postfordistischen Arbeitsregime.Seine Untersuchungsfelder findet der Autor vor allem in zeitgenössischer Populärkultur wie Filmen (Children of Men, Heat, Der Pate), Musik (Gangsta Rap) und Literatur (Ursula Le Guin, James Ellroy, David Peace). Darüber hinaus nimmt er - aus seiner Lehrtätigkeit in einer Weiterbildungseinrichtung zwischen Sekundarstufe und Universität schöpfend - Formen heutiger Adoleszenzkultur in den Blick, in der er Angst, Zynismus und depressive Hedonie regieren sieht.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Julian Weber freut sich über die deutsche Ausgabe des schon 2011 erschienenen Essays von Mark Fisher als einem Beispiel unabhängigen geistigen Schaffens. Was der Dozent für Musikkultur und Medien hier über die Generation der 20- bis 30-Jährigen berichtet, ihre Zukunftsmüdigkeit und Resignation, macht Weber jedoch traurig. Etwas Hoffnung schöpft der Rezensent angesichts von Fishers Ausführungen zur Mobilisierung der Kunstszene. Insgesamt fühlt er sich vom Autor zum Nachdenken angeregt, nicht zuletzt, da Fisher in seiner Streitschrift jede Menge Beispiele aus der Popkultur verwendet, sich auf Deleuze, Guattari und Jameson beruft und das große Andere beschwört, das der Linken eine Überwindung der ideologischen Grundstimmung des "kapitalistischen Realismus" ermöglichen könnte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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'Fishers bezwingend zu lesendes Buch ist einfach die beste Diagnose unseres Dilemmas, die wir haben! Mit Beispielen aus Alltagsleben und Populärkultur schafft er, ohne die theoretische Stringenz zu opfern, ein schonungsloses Porträt unserer ideologischen Misere. Es ist ein ernüchternder Appell an geduldige theoretische und politische Arbeit.' (Slavoj Zizek)