Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,0, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut für Soziologie und Sozialpsychologie), Veranstaltung: Männlichkeit als kulturelles und psychosoziales Konstrukt, Sprache: Deutsch, Abstract: "Alles wäre vollkommen, wenn zum Mannsein nicht auch der Kontakt zu den Frauen und Mädchen gehören würde, die einen in die Falle locken wollen, deren bloße Existenz eine ständige Bedrohung der Männlichkeit darstellen würde." Diese Behauptung stellt Louise Kaplan bezüglich Jungen auf, die sich in der Pubertät und somit auf der Suche nach der Ausbildung einer Männlichkeit befinden, die den gesellschaftlichen Ansprüchen gemäß des Geschlechterverhältnisses gerecht wird. In männlich-hegemonialen Kulturen stehen Jungen unter dem Druck, sich als hegemoniales Geschlecht zu setzen und zu behaupten. Zur hegemonialen Männlichkeit gehört eine radikale Abgrenzung zum Weiblichen und eine Abwertung derselben, sowie ein erfolgreiches Bestehen im Kampf um die Binnenhierarchie der Männlichkeit. Ganz oben auf der "Männlichkeitsskala" befinden sich solche Männer, die die tradierte Zuschreibung geschlechtsspezifischer Eigenschaften erfüllen: Sie stehen mit einem Beruf in der Öffentlichkeit, der ihren rationalen Charakter und produktiven Kräfte betont und somit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag darstellt. Im privaten Bereich werden Dominanz und Potenz bei gleichzeitiger Autonomie gefordert. Dieses Soll zu erfüllen ist alles andere als einfach und bringt in der männlichen Subjektkonstitution eine fragile Männlichkeit hervor, die aufgrund des gesellschaftlichen Zwangs zur Heterosexualität von Weiblichkeitsabwehr und somit vom Männlichkeitsdilemma gezeichnet ist.
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