Rom, 1944. Während sich die alliierten Truppen nähern, erlebt die Stadt die dramatischsten Tage der deutschen Besatzung. In dieser spannungsgeladenen Atmosphäre wird der Wehrmachtsmajor Martin Bora mit der Partisanenbekämpfung beauftragt. Loyal, gebildet und sprachbegabt, Aristokrat, Philosoph und Kriegsheld, scheint er der geeignete Mann, den mysteriösen Fenstersturz einer deutschen Botschaftssekretärin zu untersuchen. Doch es bleibt nicht bei diesem einen für die Besatzer überaus heiklen Todesfall. Nur wenige Tage später werden ein hoher deutscher Kleriker und Gegner der Nazis und eine Dame der besten römischen Gesellschaft ermordet aufgefunden.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Interessant findet Kolja Mensing diesen Krimi schon deshalb, weil er in der Zeit des Nationalsozialismus spielt und die Hauptfigur ist von zweifelhafter Moral. Es ist der deutsche Wehrmachtsoffizier Martin Bora, der 1944 den Mord an einer Botschaftssekretärin in Rom aufklären soll. Bora hat in Spanien, Polen, Russland gekämpft, immer "freiwillig", lesen wir, weil ihm der Krieg Spaß machte. Nun soll er also einen Mord aufklären, und dabei scheinen ihm erstmals Zweifel am Krieg zu kommen. Er wird nämlich Zeuge des Massakers in den Ardeatinischen Höhlen bei Rom, als italienische Zivilisten aus Rache für einen Anschlag abgeschlachtet wurden, bei dem 33 Deutsche getötet worden waren. "Bora ist und bleibt Soldat, und seine Mischung aus preußischem Pflichtbewusstsein, katholischen Selbstzweifeln und einem fatalen Hang zur Selbstzerstörung machen aus ihm einen abstoßenden und zugleich faszinierenden Helden", resümiert der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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