Albrecht Kardinal von Brandenburg (1490-1545) war zunächst gemeinsam mit seinem älteren Bruder Joachim Co-Markgraf von Brandenburg. Mit seinem Bruder gründete er 1506 die Universität in Frankfurt an der Oder, an der er auch studierte. Anschließend trat er in den geistlichen Stand ein und wurde Erzbischof von Magdeburg sowie Apostolischer Administrator für das vakante Halberstadt. Bereits 1514 wurde er zudem Erzbischof von Mainz und als solcher Metropolit der Kirchenprovinz Mainz, Landesherr des Erzstifts Mainz, Kurfürst und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches und später Kardinal der Römischen Kirche. Er regierte von 1514 bis zu seiner Vertreibung am 21. Februar 1541 von seiner Residenz Moritzburg in Halle an der Saale aus. Daraufhin riet er dem Kaiser zur Gewalt gegen die Protestanten und nahm den 1540 gegründeten Jesuitenorden als erster von allen deutschen Fürsten in Mainz auf. Er veranlasste auf dem Reichstag zu Speyer 1544 den hinsichtlich der evangelischen Stände zweideutigen Reichsabschied und traf mit den katholischen Fürsten vorläufige Verabredungen zu dem bald ausbrechenden Krieg. Als Förderer des Ablasshandels und ranghöchster geistlicher Würdenträger des Deutschen Reiches war er einer der wichtigsten und populärsten Gegenspieler Martin Luthers.