Das Buch würdigt Karl Anspach als wichtigen Wegbereiter der Blindenselbsthilfe und außergewöhnliche Persönlichkeit. Daneben wird die Geschichte der Württembergischen Blindengenossenschaft Heilbronn dargestellt. Das im Jahr 1913 gegründete Unternehmen verstand sich nicht nur als soziale, karitative Einrichtung, sondern wollte auch wirtschaftlich arbeiten. Dass dies beispielhaft gelang, ist wesentlich dem langjährigen Direktor Karl Anspach zu verdanken. Ein weiteres Kapitel ist dem Württembergischen Blindenverein und seiner Heilbronner Ortsgruppe gewidmet. Beide Selbsthilfeorganisationen wurden von dem Heilbronner Rudolf Kraemer gegründet und können in diesem Jahr auf ihr 100-jähriges Bestehen zurückblicken. Karl Anspach war von 1921 bis 1932 Geschäftsführer des Württembergischen Blindenvereins und auch im Reichsdeutschen Blindenverband war er präsent. Da er für einige Jahre den Verein Deutschredender Blinder vertrat, wird auch diese erste von den Blinden selbst getragene, heute zu Unrecht vergessene Vereinigung vorgestellt. Der mit zeitgenössischen Fotos illustrierte Band zeichnet anhand der Biographie von Karl Anspach die lebendige Geschichte und den Erfolg des Blinden-Selbsthilfegedankens nach und gibt Einblick in einen spezifischen Bereich des gesellschaftlichen und sozialen Wandels im 20. Jahrhundert.