Schon 1931 bemerkte Dietrich Bonhoeffer über Barths freie Rede im Gespräch: 'Es ist da eine Offenheit und eine Bereitschaft für den Einwand, der auch auf die Sache zielen soll, und dabei eine derartige Konzentration und ein ungestümes Drängen auf die Sache, der zuliebe man stolz oder bescheiden, rechthaberisch oder völlig unsicher reden kann.' Besonders in seinem letzten Lebensjahrzehnt hat der Basler Theologe die Gattung des freien Gesprächs geschätzt und mit mannigfachen Gesprächspartnern praktiziert, sei es in Form von Diskussionen mit verschiedenen Gruppen, sei es in Gestalt von 'Fragebeantwortungen' und Interviews. Interessant sind die Gespräche mit Vertretern der Gemeinschaftsbewegung: mit Pietisten, Methodisten und Herrnhutern, die Diskussionen und Interviews in den USA. Eine spezielle Perle ist das Gespräch mit evangelischen Buchhändlern über 'Möglichkeiten der Kirche im totalen Staat' und über 'das Alter'. Karl Barth wird in diesen Gesprächen noch unmittelbarer und lebendiger präsent als in seinen Büchern. Herausgefordert durch Fragen und Gegenvoten, äußert er sich zu Themen des Glaubens und des Christenlebens, zu theologischen Problemen, zu aktuellen Vorgängen in Kirche und Politik, zu seinem Lebensweg und Werk. Das alles mit Freude an der Sache und in einer so eingängigen Sprache, daß die Texte nicht nur theologischen Kennern neue Einblicke vermitteln, sondern auch sogenannte 'Laien' zum Mitgehen und Nachdenken beflügeln.
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