Mitten in den Auseinandersetzungen des Kalten Krieges beschäftigte die schweizerische Öffentlichkeit die Kontroverse zwischen dem Theologen Karl Barth und dem späteren Bundesrat Markus Feldmann. Im Berner Kirchenstreit ging es um die Stellung der Kirche zum Kommunismus, um das Verhältnis von Kirche und Staat und um zentrale Fragen der politischen Ethik. Prominente Theologen, Politiker, Juristen und Philosophen beteiligten sich an der Diskussion. Als kritischer Zeitgenosse bezog Karl Barth pointiert Stellung: Er wehrte sich gegen jede politische Instrumentalisierung des Evangeliums und weigerte sich, mit dem Strom zu schwimmen und in den ideologischen Kampf gegen den Kommunismus eingespannt zu werden. Barth forderte ein klares Eintreten der Kirche für den Frieden und gegen den Kalten Krieg. Das rief Markus Feldmann auf den Plan, damals Kirchendirektor und einstiger Weggefährte Barths im Kampf gegen den Nationalsozialismus. Die Argumentation der beiden profilierten Persönlichkeitenist auch im Blick auf heutige Kontroversen spannend und aktuell.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent "C. W." ahnt die Leserfrage, was den Berner Kirchenstreit von 1949-1951 wohl so interessant macht, und erklärt nicht nur den Fall für "generell aufschlussreich" in Sachen Kirche vs. Staat, sondern die vorliegende Darstellung des Berner Pfarrers Daniel Ficker Stähelin für "spannend", "vielschichtig" und "überschaubar". Der Kirchenstreit hatte sich an der Forderung des Kirchendirektors Feldmann entzündet, der ein Bekenntnis der Kirche zur Schweiz und gegen den Kommunismus forderte. Zu lernen sei hier "theologisch eingeordnet" über die Reibungen zwischen religiösem Gebot und öffentlicher Moral. Dass Ficker Stähelin sich weniger um die historische Interpretation kümmert als um die Protagonisten, den streitbaren Politiker Barth und den intellektuellen Theologen Feldmann, erscheint "C. W." angemessen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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