Karl Hans (J.) Janke macht das "schöpferische Träumen" zu seinem Lebensprinzip. Er wird 1950, im Alter von 41 Jahren, mit Verdacht auf paranoide Schizophrenie in die Psychiatrie Hubertusburg in Wermsdorf (Sachsen) eingewiesen und verbringt dort vierzig Jahre bis zu seinem Lebensende. Janke, der sich selbst als Erfinder versteht, schafft mit mehr als 3000 technischen Zeichnungen, Modellen, Gemälden, wissenschaftlichen Abhandlungen, Briefen und Gedichten ein umfangreiches Lebenswerk. Elemente, die an die Art Brut gemahnen, lassen sich in seinem Werk ebenso vorfinden wie utopische Entwürfe zur Raumfahrt, die auf seine Erfindungsgabe verweisen. Der vorliegende Text stellt Janke nicht zuletzt in einen Bezug zum Diskus um "Genie und Irrsinn" und versucht eine neue Perspektive aufzuzeigen. Ob wir ihn als genialen Künstlererfinder oder als paranoiden Psychiatriepatienten mit der Diagnose "wahnhaftes Erfinden" wahrnehmen - beide Perspektiven haben ihre Berechtigung.