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In den Standardwerken zu den deutsch-japanischen Beziehungen werden weder Karl Haushofer noch die Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens hinreichend berücksichtigt. Dies ist erstaunlich, wenn man bedenkt, wie eng die "Ostasiengesellschaft" (OAG) lange Zeit mit den deutschen Diplomaten, "Gastprofessoren" und Regierungsberatern in Tokyo verbunden war. Hinzu kamen zudem immer wieder einflussreiche japanische Mitglieder wie Katsura Tar , Aoki Shuz , Got Shinpei oder shima Hiroshi. Faktisch war die OAG angesichts ihrer zahlreichen und z. T. hochrangigen Mitglieder, der dort…mehr

Produktbeschreibung
In den Standardwerken zu den deutsch-japanischen Beziehungen werden weder Karl Haushofer noch die Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens hinreichend berücksichtigt. Dies ist erstaunlich, wenn man bedenkt, wie eng die "Ostasiengesellschaft" (OAG) lange Zeit mit den deutschen Diplomaten, "Gastprofessoren" und Regierungsberatern in Tokyo verbunden war. Hinzu kamen zudem immer wieder einflussreiche japanische Mitglieder wie Katsura Tar , Aoki Shuz , Got Shinpei oder shima Hiroshi. Faktisch war die OAG angesichts ihrer zahlreichen und z. T. hochrangigen Mitglieder, der dort gehaltenen Vorträge und der Herausgabe der Mittheilungen der OAG (ab 1873) sowie der Nachrichten der OAG (ab 1926) lange Zeit das Zentrum deutsch(sprachig)er japanologischer Studien.
Karl Haushofer ist in den Jahr(zehnt)en nach dem Ersten Weltkrieg als "Vater der deutschen Geopolitik" weltweit bekannt geworden. Bisher hat der weit überwiegende Teil der internationalen Forschung Haushofers Japanaufenthalt (1909/10) und die meisten seiner ostasienwissenschaftlichen Werke allerdings ebenso ignoriert wie Haushofers weitreichende Japan-Kontakte zu Akademikern, Diplomaten und Militärs.
In Karl Haushofer und die OAG analysiert Christian W. Spang erstmals die verschiedenen Facetten der Beziehung zwischen Haushofer und der Tokyoter Gesellschaft. Diese Kontakte zwischen dem Münchner Generalmajor a. D. und Professor auf der einen und der OAG sowie einiger ihrer wichtigsten zeitgenössischen Repräsentanten auf der anderen Seite stellten einen wesentlichen Teil der jeweiligen international weitverzweigten akademisch-politischen Netzwerke dar. Ein intensiver Blick auf die entsprechenden Kontakte förderte neue Erkenntnisse sowohl für die Haushofer-Forschung als auch für die OAG-Geschichte zu Tage.