Paradoxerweise gibt es seit dem Scheitern der sozialistischen Systeme eine Marxrenaissance, in der man sich fragt, ob Marx nicht doch recht hatte. Doch was hat Marx eigentlich behauptet? Das ist nicht leicht zu sagen, weil Marx große Originalität mit mangelnder intellektueller Disziplin verbindet und er zugleich als Philosoph, als Ökonom und als politischer Agitator spricht. Wie kein anderer verstand er sich auf die Kunst "im Kleid des Analytikers zu predigen und mit einem Blick auf die Herzen zu analysieren" (Schumpeter). Die Autoren skizzieren Marx' zentrale Thesen zur Ökonomie und Politik und diskutieren deren Berechtigung nicht nur aus einer philosophischen, sondern auch aus einer wirtschaftswissenschaftlichen Perspektive. Der erste Teil des Buches geht auf Marx' Begriff der kapitalistischen Ökonomie ein. Hier stehen der eigentümliche Wertbegriff, seine Auffassung des Geldes, die Arbeitswertlehre sowie das sogenannte Transformationsproblem und das Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate im Mittelpunkt. Außerdem kommen die "materialistische Geschichtsauffassung" und Marx' Verständnis von Politik, Staat und Gerechtigkeit zur Sprache. Der zweite Teil des Buches arbeitet in einer knappen Darstellung heraus, welche Motive Marx von Philosophen aufnimmt, die sich mit der Ökonomie befasst haben, wobei Aristoteles und Hegel im Zentrum stehen. Schließlich wird gezeigt, wie die Finanzkrise der letzten Jahre mit Marx erklärt werden kann.