Der Band enthält umfangreiche, viel beachtete Beiträge Karl Rahners aus den Jahren 1953 bis 1963 zur Grundlegung der Dogmatik, zur Christologie, Theologischen Anthropologie und Eschatologie. Sie haben im Gesamtwerk Rahners eine zentrale Bedeutung und behalten ihre Aktualität bis heute. Daneben sind kleinere Beiträge aufgenommen worden, die chronologisch hierher gehören: theologisch fundierte Meditationen z. B. zu Krankheit und Sterben; aktuelle Stellungnahmen Rahners aus jenen Jahren sowie Buchbesprechungen.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Inkarnation, also die Menschwerdung Gottes, ist einer doppelten interpretatorischen Gefahr ausgesetzt. Es droht einerseits die Überbetonung des Göttlichen im Gottessohn Christus, andererseits die allzu starke Herausstreichung des moralisch-exemplarisch Menschlichen. Um die einzig mögliche Balance zwischen beidem, um die tatsächliche Vermittlung zwischen Gott und Mensch, geht es Karl Rahner in seinen frühen christologischen Schiften. Zwar bleibt die ewige "Unveränderlichkeit" Gottes auch in seiner Deutung intakt, dennoch aber ist die Verzeitlichung, der sich Gott im Menschensohn freiwillig und um der Erlösung des Menschen willen unterwirft, nicht zu unterschätzen. Es muss der christologischen Theologie immer auch darum gehen, vom "menschlichen Selbstbewusstsein Jesu" her zu denken, um auf diese Weise immerhin "tastende Zugänge zum Christusglauben" zu ermöglichen. Der Rezensent Jan-Heiner Tück beschränkt sich in seiner Rezension auf die affirmative Zusammenfassung von Karl Rahners Überlegungen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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