Die »unerklärliche Sehnsucht, das zu fassen, was ich sehe und fühle, und dafür den reinsten Ausdruck zu finden«, spiegelt sich im gesamten Werk des Brücke-Künstlers Karl Schmidt-Rottluff wider. Seine Landschafts- und Figurenbilder, Stillleben sowie Porträts sind farbgewaltige Zeugnisse einer direkten und klaren Bildsprache. Elektrisiert von der Begegnung mit Gemälden Vincent van Goghs, die in ihrer ungestümen Malweise die Gefühlszustände des Malers manifestieren, fand Schmidt-Rottluff früh zu einer Handschrift, die in Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Pastellen oder Druckgrafiken das »unvermittelt und unverfälscht« wiedergab, »was zum Schaffen drängt«.Dieser Band der Reihe Junge Kunst schlägt den Bogen von seinen frühen Arbeiten um 1905 bis zu seinem Spätwerk in den 1960er-Jahren und macht deutlich, wie Schmidt-Rottluff sein unverwechselbares, künstlerisches Vokabular erarbeitete und dabei immer derselbe blieb: der Magier der Farbe.