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Karl Kunde, genannt Karlchen, 26 Jahre alt, kann nicht lügen. Karlchen sagt stets die Wahrheit und sorgt somit für Verwirrung und Missverständnisse seitens seiner Umwelt. Noch etwas kann Karlchen gut: Auto fahren; er hat Glück und erhält eine Anstellung als Taxifahrer. Auf seinen Wegen durch die Stadt trifft Karlchen Freunde wieder, besucht seinen alten Stammtisch und geht kurze Beziehungen mit Frauen ein.
Heinz Liepman, dessen Todestag sich heuer zum 50. Mal jährt, erzählt mittels seines Antihelden Karlchen von einer Welt, in der die Anpassung nur durch die Lüge zu erreichen und die
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Produktbeschreibung
Karl Kunde, genannt Karlchen, 26 Jahre alt, kann nicht lügen. Karlchen sagt stets die Wahrheit und sorgt somit für Verwirrung und Missverständnisse seitens seiner Umwelt. Noch etwas kann Karlchen gut: Auto fahren; er hat Glück und erhält eine Anstellung als Taxifahrer. Auf seinen Wegen durch die Stadt trifft Karlchen Freunde wieder, besucht seinen alten Stammtisch und geht kurze Beziehungen mit Frauen ein.

Heinz Liepman, dessen Todestag sich heuer zum 50. Mal jährt, erzählt mittels seines Antihelden Karlchen von einer Welt, in der die Anpassung nur durch die Lüge zu erreichen und die einfache Wahrheit zum Scheitern verurteilt ist. Der Roman ist eine Satire auf die zeitgenössische Gesellschaft, geprägt von einer tiefen Menschenliebe des Autors. In einem kurzen Beitrag für den Tagesspiegel bemerkte Liepman 1964: "Warum ich das Buch geschrieben habe? Weil ich Karlchen so gut kenne, und weil ich seit 5 Jahren so oft an ihn denken muss. Besuchszeit ist jeden ersten Dienstag im Monat, von 2 bis 4 Uhr nachmittags." Der Roman erschien erstmals 1964 und war Liepmans letztes Werk.
Autorenporträt
Heinz Liepman, geb. 1905 in Osnabrück. Dramaturg bei den Hamburger Kammerspielen, 1929 erschien sein Debütroman "Nächte eines alten Kindes". Da er sich politisch gegen den Nationalsozialismus engagierte, wurden seine Werke im April 1933 verboten. Zwei Monate später wurde Liepman im KZ Wittmoor inhaftiert, konnte aber nach Holland flüchten, wo er im Februar 1934 wegen "Beleidigung des Staatsoberhauptes eines befreundeten Staates" zu einem Monat Haft verurteilt wurde. Juni 1935 Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft. 1941 US-amerikanisches Exil, wo er von 1943 bis 1947 für die Time tätig war, als deren Korrespondent er schließlich nach Hamburg zurückkehrte. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Ruth Lilienstein gründete er die Literaturagentur Liepman AG und konnte namhafte Autoren wie Norman Mailer oder F. Scott Fitzgerald dafür gewinnen. 1962 übersiedelte das Ehepaar Liepman in die Schweiz, wo Heinz für diverse Zeitungen arbeitete. 1964 erschien sein letzter Roman "Karlchen oder Die

Tücken der Tugend". Heinz Liepman starb 1966 in seinem Ferienhaus in Agarone im Tessin. Die Literaturagentur Liepman AG besteht heute noch und hat ihren Sitz in Zürich.