Die 45-jährige Heilpraktikerin und Hobbyermittlerin Karin Schneider möchte das alljährliche Karpfhamer Fest genießen, doch ihre fröhliche Stimmung wird ein wenig getrübt. Nicht nur, dass sie auf den möglicherweise untreuen Ehemann einer Bekannten aufpassen soll, auch ihre Handtasche ist plötzlich
verschwunden – gestohlen!
Am nächsten Tag erhält Karin mit der Post den angeblichen Abschiedsbrief…mehrDie 45-jährige Heilpraktikerin und Hobbyermittlerin Karin Schneider möchte das alljährliche Karpfhamer Fest genießen, doch ihre fröhliche Stimmung wird ein wenig getrübt. Nicht nur, dass sie auf den möglicherweise untreuen Ehemann einer Bekannten aufpassen soll, auch ihre Handtasche ist plötzlich verschwunden – gestohlen!
Am nächsten Tag erhält Karin mit der Post den angeblichen Abschiedsbrief ihrer ehemaligen Patientin Rosi Reitmeier. Rosi hatte am Abend vorher noch lautstark gegen den Zauner-Wirt und eigentlich auch gegen jeden der Volksfestbesucher gewettert und liegt jetzt nach einem Selbstmordversuch im Bezirksklinikum.
Karin hat das Gefühl, als Therapeutin versagt zu haben und eilt zu Rosi in die Klinik. Als Rosi vehement bestreitet, dass sie sich das Leben nehmen wollte, erwacht Karins Spürsinn und sie beginnt zu ermitteln…
„Karpfhamer Katz“ ist bereits Karin Schneiders 3. Fall - für mich war dieser Einsatz in Karpfham und Umgebung der erste, den ich mit der sympathischen Ermittlerin erleben durfte.
Ingrid Werner erzählt den Krimi mit viel Pep und Schwung. Es geht in diesem Buch frisch, locker und lebhaft zu, die Autorin präsentiert hier eine sehr muntere Ermittlerin - ich bin begeistert von Karin und der Art, wie sie die Dinge anpackt.
Karin geht beherzt und unerschrocken, manchmal auch etwas chaotisch zu Werke. Man ist durchweg sehr nah an Karin dran, erfährt all ihre Gedanken zum laufenden Geschehen und bekommt ihre unterschiedlichen Stimmungen bestens vermittelt. Immer geht es turbulent zu, Ruhe oder gar Langeweile scheint die Mittvierzigerin nicht zu kennen.
Durch ihren unbedingten Willen, Rosi zu helfen und die Hintergründe zu Rosis vermeintlichen Selbstmordversuch aufzudecken, bringt Karin Dinge ins Rollen, die immer dramatischer werden, irgendwann aus dem Ruder laufen und damit auch sie selbst in größte Gefahr bringen. Dass Karin in eine für sie sehr brenzlige Situation rutscht, mag auch daran liegen, dass sie ihre Mutmaßungen und Annahmen gerne herausposaunt und so auch dem Täter ihre eifrigen Ermittlungen zu Ohren kommen.
Trotz kleiner Erfolge gestalten sich die Ermittlungen überaus schwierig, zu viele Verdächtige und Motive ziehen Karins Blicke in unterschiedliche Richtungen. Karin hat das Gefühl, niemandem wirklich trauen zu können. Außerdem glaubt die Polizei ihren Ausführungen nicht und fordert sie auf, ihre Nase nicht in Dinge zu stecken, die sie nichts angehen.
Die Verknüpfung von Spannung und Humor ist Ingrid Werner hervorragend gelungen, so dass ich mich in diesem Krimi von der ersten bis zur letzten Seite richtig wohl gefühlt habe. Die Dialoge sind zum Teil in Mundart geschrieben und verleihen der Geschichte damit eine Extraportion Schwung.
Obwohl man früh ahnt, wer hier seine kriminellen Finger im Spiel hat, bleibt die Handlung bis zum Ende lebhaft und spannend.
Ein Niederbayern-Krimi randvoll mit bester Unterhaltung.