Hat nicht jeder Mensch einen Spleen?
Wolfdietrich Schnurre erzählt von einer merkwürdigen Freundschaft, die auf eine harte Probe gestellt wird. Mit Bildern von Manfred Bofinger
Was soll man bloß machen, wenn es morgens an der Haustür klingelt und ein Vogel kommt auf Besuch? Kasimir Grünspan staunt nicht schlecht und lässt den Gast verblüfft herein. Der Vogel fühlt sich sauwohl beim Schneider Kasimir und - bleibt. Sein Lieblingsplatz ist Kasimirs Kopf. Armer Kasimir! Jetzt trägt er Tag und Nacht einen Hut, damit die scharfen Krallen nicht so schrammen. Sonst ist der Vogel aber rücksichtsvoll, nur leider ziemlich menschenscheu. Das gibt Probleme mit Kasimirs Schneiderkünsten. Die Leute beschweren sich: Wer einen Vogel hat, kann doch kein Schneider sein! Das macht Kasimir traurig. Er liebt seinen Beruf und inzwischen auch den Vogel. Was soll Kasimir jetzt bloß tun?
Schnurre, Meister der kleinen Form, stellt vergnüglich die Wirklichkeit auf den Kopf. Dieser hintergründigen Geschichtekommt Bofingers humorvoller Strich, seine Fähigkeit, Situationskomik auf den Punkt zu bringen, ideal entgegen. Die frechen, fantasievollen Zeichnungen sind wie maßgeschneidert für Schnurres skurrile Geschichte um den kleinen Mann mit dem Tick.
Wolfdietrich Schnurre erzählt von einer merkwürdigen Freundschaft, die auf eine harte Probe gestellt wird. Mit Bildern von Manfred Bofinger
Was soll man bloß machen, wenn es morgens an der Haustür klingelt und ein Vogel kommt auf Besuch? Kasimir Grünspan staunt nicht schlecht und lässt den Gast verblüfft herein. Der Vogel fühlt sich sauwohl beim Schneider Kasimir und - bleibt. Sein Lieblingsplatz ist Kasimirs Kopf. Armer Kasimir! Jetzt trägt er Tag und Nacht einen Hut, damit die scharfen Krallen nicht so schrammen. Sonst ist der Vogel aber rücksichtsvoll, nur leider ziemlich menschenscheu. Das gibt Probleme mit Kasimirs Schneiderkünsten. Die Leute beschweren sich: Wer einen Vogel hat, kann doch kein Schneider sein! Das macht Kasimir traurig. Er liebt seinen Beruf und inzwischen auch den Vogel. Was soll Kasimir jetzt bloß tun?
Schnurre, Meister der kleinen Form, stellt vergnüglich die Wirklichkeit auf den Kopf. Dieser hintergründigen Geschichtekommt Bofingers humorvoller Strich, seine Fähigkeit, Situationskomik auf den Punkt zu bringen, ideal entgegen. Die frechen, fantasievollen Zeichnungen sind wie maßgeschneidert für Schnurres skurrile Geschichte um den kleinen Mann mit dem Tick.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ein schönes Buch ist nach Ansicht des Rezensenten mit dem Kürzel gew. diese neuaufgelegte Erzählung von Wolfdietrich Schnurre ein schönes Buch, die Manfred Bofinger gelungen illustriert hat. Das erste Mal ist die Geschichte 1959 erschienen, damals nicht in einem Kinderbuch - in diesem Kontext landete die Geschichte erst einige Jahre später. Seither hat diese einfache, aber wirkungsvolle Erzählung "ganz selbstverständlich den Weg in die Köpfe von Erwachsenen und Kindern gefunden, um sich dort einzunisten und ihren subversiven Charakter zu entfalten", schwärmt der Rezensent. Auch die melancholischen Illustrationen gefallen ihm sehr gut, sie bringen nach "gew"'s Meinung das Leitmotiv der Geschichte, die "isolierte Zweisamkeit" ihrer beiden Helden wunderbar zum Ausdruck.
© Perlentaucher Medien GmbH
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