Kaspar und Opa sind zurück! Und bekommen Besuch.
Wenn Kaspar und Opa zusammen ihre Holzpferdchen schnitzen und sie im kleinen Dorfladen verkaufen, bekommt Opa seinen Schnupftabak und Kaspar seine Würstchen, so war es immer, und das ist gut. In diesem Winter aber kündigt sich Besuch an: Tante Karin kommt aus Stockholm, und nichts ist mehr, wie es war. Opas Kopf fühlt sich schon ganz schwummerig an beim Gedanken an Karin, und auch Kaspar
vermisst die gemütliche Zweisamkeit. Kann man die Tante nicht mit dem Schneemenschen verscheuchen, vor dem sogar die schrullige Frau Åhman Angst hat?
Wenn Kaspar und Opa zusammen ihre Holzpferdchen schnitzen und sie im kleinen Dorfladen verkaufen, bekommt Opa seinen Schnupftabak und Kaspar seine Würstchen, so war es immer, und das ist gut. In diesem Winter aber kündigt sich Besuch an: Tante Karin kommt aus Stockholm, und nichts ist mehr, wie es war. Opas Kopf fühlt sich schon ganz schwummerig an beim Gedanken an Karin, und auch Kaspar
vermisst die gemütliche Zweisamkeit. Kann man die Tante nicht mit dem Schneemenschen verscheuchen, vor dem sogar die schrullige Frau Åhman Angst hat?
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.12.2016Das brennende Harmonium
Wie Großvater und Kaspar den Weihnachtsbesuch von Tante Karin überleben
Weihnachtsferien im Norden Schwedens, das bedeutet klirrende Kälte mit Schnee-massen, die sich in hohen Wällen neben der Straße aufhäufen. Und für Kaspar bedeutet es tagein, tagaus Gulasch vom Elch, den sein Großvater in seinem eigenen Garten geschossen hat, sodass der Waldbesitzer Ahman ihn nicht für sich beanspruchen konnte. Und es bedeutet auch die Mär vom Schneemenschen, an dessen Existenz Atom-Ragnar, der Besitzer des Dorfladens, fest glaubt, seit er in seiner „wissenschaftlichen“ Zeitschrift über ihn gelesen hat. Und jetzt auch noch Tante Karin, Opas Schwester, die ihren Weihnachtsbesuch angekündigt hat, samt Harmonium, das sie als Postpaket vorausschickt, weil sie ohne Musik nicht leben könne, wie sie behauptet.
Es ist Mikael Engströms besondere Kunst, seine Geschichten mit herrlich kauzigen Typen zu bevölkern und die Handlung mit absurden Ideen und typisch dörflichen Konflikten zu bereichern. Kaspars Großvater, den wir schon aus „Kaspar, Opa und der Monsterhecht“ kennen, lebt davon, dass er Holzpferdchen schnitzt, die er in den Dorfladen von Atom-Ragnar bringt, der im Dorf so genannt wird, weil er nicht an Atome glaubt. Der verkauft die Pferdchen dann an Touristen und verrechnet den Erlös mit Großvaters Schulden für Schnupftabak, Bier und Kaspars Orangenlimo. Oder auch für das Weihnachtsessen, das sie in diesem Jahr mit Tante Karin teilen müssen, die das Haus nicht nur mit jämmerlichen Tönen aus dem mitgebrachten Harmonium füllt, den armen Kaspar zum Beten und Geigespielen zwingt, sondern dem armen Opa auch noch sein geliebtes Bier und den Schnupftabak verbietet, sodass er sich heimlich zu seinem Freund Birger schleichen muss. Und zum Schnitzen werden sie in den Schuppen verbannt, damit sie das Haus bis zur Unkenntlichkeit putzen kann.
Zum Glück gibt es Lisa, die Kaspar beisteht, als er Schritte ums Haus hört und glaubt, der Schneemensch sei im Anmarsch. Die Geschichte wird dramatisch, als sie eine Gespensterfalle und mit Hilfe von Großvaters altem Elchfell einen Schneemenschen bauen, um Tante Karin und die fiese Frau Ahman zu erschrecken. Doch als Kaspar dann in der Neujahrsnacht mit einer Wunderkerze aus Versehen das Harmonium in Brand setzt, sind sie Tante Karin los und können ihr altes Leben wieder aufnehmen. Jedenfalls bis Ostern. „Ich vermisse euch sehr und verspreche, an Ostern wiederzukommen. Dann schicke ich eine große Kiste voraus, die ihr für mich am Bahnhof abholen könnt.“
Wie alle Bücher von Mikael Engström hat Birgitta Kicherer auch diese Geschichte mit viel Sinn für die skurrile Welt des schwedischen Dorflebens übersetzt, und Peter Schössow hat sie mit einem stimmungsvollen Cover und winterlichen Vignetten ausgeschmückt. Ein winter-weihnachtliches Lesevergnügen für Kinder. (ab 9 Jahre und zum Vorlesen)
HILDE ELISABETH MENZEL
Mikael Engström: Kaspar, Opa und der Schneemensch. Aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer. Mit Illustrationen von Peter Schössow. dtv-Verlag (Reihe Hanser), München 2016. 192 Seiten, 10,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Wie Großvater und Kaspar den Weihnachtsbesuch von Tante Karin überleben
Weihnachtsferien im Norden Schwedens, das bedeutet klirrende Kälte mit Schnee-massen, die sich in hohen Wällen neben der Straße aufhäufen. Und für Kaspar bedeutet es tagein, tagaus Gulasch vom Elch, den sein Großvater in seinem eigenen Garten geschossen hat, sodass der Waldbesitzer Ahman ihn nicht für sich beanspruchen konnte. Und es bedeutet auch die Mär vom Schneemenschen, an dessen Existenz Atom-Ragnar, der Besitzer des Dorfladens, fest glaubt, seit er in seiner „wissenschaftlichen“ Zeitschrift über ihn gelesen hat. Und jetzt auch noch Tante Karin, Opas Schwester, die ihren Weihnachtsbesuch angekündigt hat, samt Harmonium, das sie als Postpaket vorausschickt, weil sie ohne Musik nicht leben könne, wie sie behauptet.
Es ist Mikael Engströms besondere Kunst, seine Geschichten mit herrlich kauzigen Typen zu bevölkern und die Handlung mit absurden Ideen und typisch dörflichen Konflikten zu bereichern. Kaspars Großvater, den wir schon aus „Kaspar, Opa und der Monsterhecht“ kennen, lebt davon, dass er Holzpferdchen schnitzt, die er in den Dorfladen von Atom-Ragnar bringt, der im Dorf so genannt wird, weil er nicht an Atome glaubt. Der verkauft die Pferdchen dann an Touristen und verrechnet den Erlös mit Großvaters Schulden für Schnupftabak, Bier und Kaspars Orangenlimo. Oder auch für das Weihnachtsessen, das sie in diesem Jahr mit Tante Karin teilen müssen, die das Haus nicht nur mit jämmerlichen Tönen aus dem mitgebrachten Harmonium füllt, den armen Kaspar zum Beten und Geigespielen zwingt, sondern dem armen Opa auch noch sein geliebtes Bier und den Schnupftabak verbietet, sodass er sich heimlich zu seinem Freund Birger schleichen muss. Und zum Schnitzen werden sie in den Schuppen verbannt, damit sie das Haus bis zur Unkenntlichkeit putzen kann.
Zum Glück gibt es Lisa, die Kaspar beisteht, als er Schritte ums Haus hört und glaubt, der Schneemensch sei im Anmarsch. Die Geschichte wird dramatisch, als sie eine Gespensterfalle und mit Hilfe von Großvaters altem Elchfell einen Schneemenschen bauen, um Tante Karin und die fiese Frau Ahman zu erschrecken. Doch als Kaspar dann in der Neujahrsnacht mit einer Wunderkerze aus Versehen das Harmonium in Brand setzt, sind sie Tante Karin los und können ihr altes Leben wieder aufnehmen. Jedenfalls bis Ostern. „Ich vermisse euch sehr und verspreche, an Ostern wiederzukommen. Dann schicke ich eine große Kiste voraus, die ihr für mich am Bahnhof abholen könnt.“
Wie alle Bücher von Mikael Engström hat Birgitta Kicherer auch diese Geschichte mit viel Sinn für die skurrile Welt des schwedischen Dorflebens übersetzt, und Peter Schössow hat sie mit einem stimmungsvollen Cover und winterlichen Vignetten ausgeschmückt. Ein winter-weihnachtliches Lesevergnügen für Kinder. (ab 9 Jahre und zum Vorlesen)
HILDE ELISABETH MENZEL
Mikael Engström: Kaspar, Opa und der Schneemensch. Aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer. Mit Illustrationen von Peter Schössow. dtv-Verlag (Reihe Hanser), München 2016. 192 Seiten, 10,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Und das ist so spannend, dass man beim Lesen gar nicht merkt, dass das Buch 180 Seiten hat. BR2 20170322