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Christa Wolfs Kassandra stellt einen Musterfall produktiver literarischer Aneignung des griechischen Mythos dar. Die Autorin verfolgte in ihrer Erzählung ein doppeltes Ziel: Die Darstellung einer patriarchalischen Kultur im Moment ihrer Selbstzerstörung sowie den - utopischen - Versuch, eine Frau dieser Gesellschaft zu Stimme und Autonomie kommen zu lassen.

Produktbeschreibung
Christa Wolfs Kassandra stellt einen Musterfall produktiver literarischer Aneignung des griechischen Mythos dar. Die Autorin verfolgte in ihrer Erzählung ein doppeltes Ziel: Die Darstellung einer patriarchalischen Kultur im Moment ihrer Selbstzerstörung sowie den - utopischen - Versuch, eine Frau dieser Gesellschaft zu Stimme und Autonomie kommen zu lassen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Knapp dreißig Jahre nach der Veröffentlichung von Christa Wolfs Werk "Kassandra" ist nun auch diese ungekürzte Autorenlesung erschienen, berichtet Rezensent Martin Maurach und stellt fest: Auch heute ist diese Erzählung noch aktuell. Allerdings hört der Kritiker den Text heute weniger als Reaktion Wolfs auf die DDR, sondern versteht ihn angesichts der weltweiten Konflikte von Religionen und Kulturen vielmehr als "Echo" auf frühere totalitäre Systeme. Die Allgemeingültigkeit ihrer Innenanalyse eines autoritären Staates erreiche die Autorin dadurch, dass sie mehr auf Reflexion als auf Geschehen und mehr auf den Kampf gegen Männermacht und Heldenideologie als gegen politische Programme setze, informiert der Rezensent. Als so wahrgenommene "Literatur einer zweiten deutschen inneren Emigration" kann er Wolfs Parabel auch heute noch unbedingt empfehlen.

© Perlentaucher Medien GmbH
'Ein Buch, das zum Mythos wurde.' Deutschlandradio Kultur