Erhard Oeser veranschaulicht anhand vieler Beispiele, dass die Evolution als eine Abfolge von Katastrophen begreifbar ist. Dies geht mit der Erkenntnis einher, dass im Vergleich zu den erdgeschichtlichen Vernichtungsakten, die zur Entstehung neuer Welten führten, jene Ereignisse, die in der Menschheitsgeschichte die Erde verwüsteten, nichts Ungewöhnliches sind. Das Entsetzen, das uns beim Anblick von Massentod und Zerstörung ergreift, muss der Einsicht weichen, dass jede Katastrophe der Beginn einer Erneuerung ist. Diese Tendenz setzt sich in gesellschaftlichen Extremereignissen wie beispielsweise Wirtschafts-Crashs oder Kriegen fort, deren Mechanismen viel mit evolutionären Vorgängen gemein haben. Der Schauer der uns überläuft, wenn wir über das Aussterben der Dinosaurier spekulieren, scheint nach der Lektüre von Erhard Oesers neuem Buch näher zu rücken. Denn in Anbetracht von Klima-, Seuchen- und Zivilisationskatastrophen stellt sich die Frage, ob die Menschheit bereits an ihrer eigenen Ausrottung 'arbeitet'. Wer wird uns dann evolutionär nachfolgen, die Erde bevölkern und unsere Nische besetzen?