Katastrophenereignisse bringen menschliche Handlungs- und Deutungsgewissheiten zum Einsturz. Sie stellen bestehende Ordnungen in Frage und konfrontieren die Gegenwart mit einer ungewissen Zukunft. Das institutionalisierte Wissen wird in seinen Deutungsansprüchen herausgefordert; Möglichkeiten der Darstellung und Imaginierbarkeit werden ebenso in Frage gestellt wie ästhetische Konzepte und künstlerische Verfahren. Vor diesem Hintergrund interessiert sich der Sammelband für die affektiven Dimensionen von Katastrophen: Momente des Schocks, der Erschütterung oder des Schreckens, die der Plötzlichkeit des Ereignisses entsprechen; Verunsicherung, Staunen, Neugier und Zweifel, die sich mit der Dauer der wissenschaftlichen oder künstlerischen Bewältigung der Katastrophe verbinden.