Nachdem ich "Cleo" von Helen Brown wirklich ganz bezaubernd fand, war ich auf "Kater mit Karma" sehr gespannt und als ich es dann auf Vorablesen.de gewonnen hatte, voller freudiger Erwartung, denn der Klappentext sprach mich sehr an und ich war wirklich gespannt, ob das Buch an den Bestseller "Cleo"
anknüpfen kann. Leider kam es schnell zur großen Ernüchterung, denn in den ersten 100 Seiten wird…mehrNachdem ich "Cleo" von Helen Brown wirklich ganz bezaubernd fand, war ich auf "Kater mit Karma" sehr gespannt und als ich es dann auf Vorablesen.de gewonnen hatte, voller freudiger Erwartung, denn der Klappentext sprach mich sehr an und ich war wirklich gespannt, ob das Buch an den Bestseller "Cleo" anknüpfen kann. Leider kam es schnell zur großen Ernüchterung, denn in den ersten 100 Seiten wird Jonah vielleicht 2 oder 3 mal erwähnt und ist auch nachher immer nur eine Nebenfigur. Die Hauptperson hierbei ist Helen Brown und ihre Krebserkrankung und der Rest ihrer Familie. Natürlich auch nett und bewegend, aber nicht das, was ich erwartet habe. Irgendwie bin ich doch ein klein wenig enttäuscht, obwohl das Buch nicht schlecht ist, aber meine Erwartung war einfach etwas völlig anderes.
Wie schon erwähnt erwartete ich eine lustige und pfiffige Geschichte über einen Kater - einen Kater mit Karma, aber Jonah übernimmt leider nur eine kleine Nebenrolle in dem Roman, der letztendlich nur eine Lebensgeschichte ist. Was heißt letztendlich? Natürlich ist es großartig, wie wenig Helen Brown sich scheut uns ihr ganz persönliches Leben zu offenbaren. Ihre Krebsgeschichte z.B hat mich schon aus der Bahn geworfen. Ich habe z.B nicht gewusst, das man eine Brust aus Bauchgewebe konstruieren kann eine Brustwarze tätowiert, damit sie echt aussieht. Interessant ist auch die Veränderung, die mit ihrer Tochter Lydia vor sich geht, die einem Mönch in Sri Lanka folgt und Nonne werden will. Alles schön und gut, aber wo bleibt Jonah in dieser Geschichte? Zwischendurch erwacht er zum Leben und wir nehmen mit einem Grinsen im Gesicht Anteil an seiner Clownerei.
Jonah ist ein selbstverliebter und eitler Kater, der hier und da das Haus markiert sobald eins der Familienmitglieder auf Reisen geht. Da wäre es dann ehrlich gesagt mit meiner Liebe zu Katzen vorbei, denn den Gestank im Haus könnte ich nicht ertragen. Was macht Familie Brown? Sie gibt ihm Prozac, damit er ruhiger wird. Auch ansonsten nimmt der Kater viel Raum ein, weil er es einfordert und eben ganz anders ist als "Cleo". Die Familie verbiegt sich komplett um den Kater zufrieden zu stellen. Fand ich schon interessant, denn auch wenn wir selbst eine Katze haben, so verwöhnt wird sie nicht. Allerdings ist unsere Katze Freigängerin und daher kaum im Haus, aber nicht, weil wir es so wollen, sondern, weil sie es sich selbst so ausgewählt hat.
Es liegt zwar schon eine ganze Weile zurück, das ich "Cleo" las, aber ich erinnere mich gut, das ich das Buch als sehr bewegend empfunden habe, da "Cleo" über den Tod des Sohnes Sam hinweggetröstet hat und der Familie ihr Lachen wiedergegeben hat. Mich hat das sehr berührt. Sam wird immer wieder erwähnt, da er ja dennoch Teil dieser Familie ist und auch "Cleo" bekommt recht viel Platz eingeräumt.
Natürlich ist die Familiengeschichte sehr authentisch, denn es wird nichts ausgelassen und wirklich jede Gefühlsregung haarklein auseinander genommen.
Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen, aber bescherte mir kaum eine Gefühlsregung bis ich zum Anhang kam und las, was der Beweggrund für das Buch war und Helens Gedanken über ihre Tochter Lydia, da habe ich dann geheult, denn solch liebenswerte Worte wünscht sich sicherlich jede Tochter von ihrer Mutter.
Dennoch bin ich nicht ganz zufrieden, da ich meine Erwartungen einfach zu hoch angesetzt habe, das ich dem Buch keine volle Sternenanzahl geben kann, sondern doch mindestens einen abziehen muss. Jonah kam mir einfach zu kurz, denn schon alleine der Klappentext und der Titel ließen mich darauf schließen, das es sich hierbei um ein Buch über eine Katze handelt, die dann leider nur oberflächlich erwähnt wird. Schade!