Die Zeit des Nationalsozialismus ist Vergangenheit, die nicht vergangen ist. Sie gehört unabtrennbar zur Vorgeschichte unserer Gegenwart, als solche wirkt sie auf die Rahmenbedingungen unseres nationalen Daseins, die immer wieder, auch die nachwachsenden Generationen, vor drängende Fragen stellt.
Dies dürfte kaum irgendwo deutlicher werden als in der Frage nach dem Verhalten der katholischen Kirche gegenüber dem NS-Regime. Nach dessen Zusammenbruch gab es kaum eine Stimme, die sich der allgemeinen Anerkennung des moralischen Widerstandes der Kirche in all seinen Formen entzog. Seit einer Reihe von Jahren ist – in deutlicher Distanz zum Fortgang der Forschung – ein Wandel eingetreten, der die vordem so sehr Gepriesene zur Angeklagten macht.
Dieses Buch soll einen Beitrag zu sachlich adäquater Meinungsbildung leisten, indem es Information durch die Darbietung von Quellen ermöglicht. Sie lassen die letztlich unvereinbaren Positionen von Kirche und Regime erkennen.
Diese Unvereinbarkeit erwuchs aus dem totalitären Machtanspruch der nationalsozialistischen Partei, die keine andere Größe politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Gestaltung oder religiös-weltanschaulicher Sinnstiftung neben sich zu dulden vermochte. In dem Maße, in dem die NSDAP über die Stationen der politischen und gesellschaftlichen Gleichschaltung ihren totalitären Machtanspruch durchsetzte und tragende Elemente des deutschen Laienkatholizismus funktionslos machte, wurde die katholische Kirche in ihrem unversehrbaren religiösen Kernbestand zur stärksten der noch verbleibenden Institutionen des gesellschaftlichen Lebens, die sich dem Gleichschaltungsanspruch der nationalsozialistischen Machthaber widersetzten und darum von diesen als Gegner betrachtet wurden.
All dies, Intensität und Vielfalt in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, die unterschiedlichen Weisen der Reaktion auf seine Herrschaft im ganzen wie auf seine Maßnahmen im einzelnen, die Situation des Einzelnen wie der Zusammenhalt der Christen unter dem Druck des Regimes, sollen die in diesem Buch zusammengetragenen Quellen verdeutlichen. Dieser Bericht in Quellen verfolgt somit nicht die Absicht, unbedingt neues Material zu erschließen, sondern – in der Mehrzahl – bereits edierte Stücke zusammenzufassen und auf diese Weise eine handliche Sammlung wichtiger Quellen zur Situation der katholischen Kirche unter der nationalsozialistischen Herrschaft zu liefern.
Anders als bei den meisten heute vorliegenden Editionen handelt es sich auch nicht um die Publikation von Quellen einer bestimmten Gattung oder eines bestimmten Fundus. Vielmehr ist versucht worden, Quellen jeglicher Art heranzuziehen, um die Breite des Spektrums erkennen zu lassen, in dem sich der Forschung das Bild von der Auseinandersetzung um die Kirche darstellt.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Dies dürfte kaum irgendwo deutlicher werden als in der Frage nach dem Verhalten der katholischen Kirche gegenüber dem NS-Regime. Nach dessen Zusammenbruch gab es kaum eine Stimme, die sich der allgemeinen Anerkennung des moralischen Widerstandes der Kirche in all seinen Formen entzog. Seit einer Reihe von Jahren ist – in deutlicher Distanz zum Fortgang der Forschung – ein Wandel eingetreten, der die vordem so sehr Gepriesene zur Angeklagten macht.
Dieses Buch soll einen Beitrag zu sachlich adäquater Meinungsbildung leisten, indem es Information durch die Darbietung von Quellen ermöglicht. Sie lassen die letztlich unvereinbaren Positionen von Kirche und Regime erkennen.
Diese Unvereinbarkeit erwuchs aus dem totalitären Machtanspruch der nationalsozialistischen Partei, die keine andere Größe politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Gestaltung oder religiös-weltanschaulicher Sinnstiftung neben sich zu dulden vermochte. In dem Maße, in dem die NSDAP über die Stationen der politischen und gesellschaftlichen Gleichschaltung ihren totalitären Machtanspruch durchsetzte und tragende Elemente des deutschen Laienkatholizismus funktionslos machte, wurde die katholische Kirche in ihrem unversehrbaren religiösen Kernbestand zur stärksten der noch verbleibenden Institutionen des gesellschaftlichen Lebens, die sich dem Gleichschaltungsanspruch der nationalsozialistischen Machthaber widersetzten und darum von diesen als Gegner betrachtet wurden.
All dies, Intensität und Vielfalt in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, die unterschiedlichen Weisen der Reaktion auf seine Herrschaft im ganzen wie auf seine Maßnahmen im einzelnen, die Situation des Einzelnen wie der Zusammenhalt der Christen unter dem Druck des Regimes, sollen die in diesem Buch zusammengetragenen Quellen verdeutlichen. Dieser Bericht in Quellen verfolgt somit nicht die Absicht, unbedingt neues Material zu erschließen, sondern – in der Mehrzahl – bereits edierte Stücke zusammenzufassen und auf diese Weise eine handliche Sammlung wichtiger Quellen zur Situation der katholischen Kirche unter der nationalsozialistischen Herrschaft zu liefern.
Anders als bei den meisten heute vorliegenden Editionen handelt es sich auch nicht um die Publikation von Quellen einer bestimmten Gattung oder eines bestimmten Fundus. Vielmehr ist versucht worden, Quellen jeglicher Art heranzuziehen, um die Breite des Spektrums erkennen zu lassen, in dem sich der Forschung das Bild von der Auseinandersetzung um die Kirche darstellt.
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