Es war die Zeit, als deutsche Familien noch "Wirtschaftsflüchtlinge" waren und in den USA ein besseres Leben ersehnten. 1897 schuf Rudolph Dirks die Charaktere Hans und Fritz, The Katzenjammer Kids: Und um die zahlreichen deutschen Immigranten zu unterhalten, sprechen die Figuren Englisch mit stereotypem deutschen Akzent. Ein Riesenerfolg!"Katzenjammer" erzählt die Geschichte der Brüder Rudolph und Gus Dirks aus Heide in Holstein, die am Ende des 19. Jahrhunderts fast noch als Jugendliche einen kometenhaften Aufstieg im Verlag des Zeitungszaren William Randolph Hearst erlebten: Zwei Deutsche an der Wiege des Comics.Eine Publikation mit Abbildungen von hierzulande nie gezeigten Originalseiten und Fotodokumenten aus Privatsammlungen. Die erste umfangreiche Monographie zum Leben und Werk der Dirks-Brüder und ihrer Kollegen, die einen fundierten Einblick in die Epoche liefert und sowohl Gesellschafts- als auch Kulturgeschichte vermittelt.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Knapp, aber trotzdem emotional schildern Alexander Braun und Tim Eckhorst, wie der aus Holstein stammende Rudolph Dirks es in den USA schaffte, seine "Katzenjammer-Kids"-Comics in den größten Zeitungen des Landes zu platzieren, schreibt Rezensent Fritz Göttler. Die Biografie beginne mit der Auswanderung des Vaters 1883 und endet mit der Meldung, dass der Comic-Veteran bis heute in Skandinavien gedruckt werde. Kunsthistoriker Braun und sein Koautor hätten einen Roman in Bildern geschaffen, der kleine Episoden aus der Heide, dem Atelier und über die Familienverhältnisse des Zeichners erzähle, findet Göttler, und weist darauf hin, dass das kein Leichtes gewesen sein kann, habe Rudie Dirks seine "Wimmelwelt" nach getaner Arbeit doch entsorgt und sich in keiner Hinsicht um die Nachwelt geschert. Die Autoren, schließt der Rezensent, haben ein gutes Stück Erinnerungsarbeit geleistet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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