In Frauenberg, einem kleinen österreichischen Wallfahrtsort, bezieht Thomas Swedek im Hotel 'Kaiserin Elisabeth' ein Zimmer. Er wohnt gratis, als Gegenleistung dafür, daß er sich bereit erklärt hat, für die Tochter des Hoteliers eine Doktorarbeit zu schreiben. Natürlich erwartet Swedek nicht nur Kost und Logis, sondern auch einen sexuellen Profit, den die Tochter ihm aber nicht gewährt, statt dessen wird Swedek von deren Mutter sexuell ausgebeutet.Allerdings arbeitet Swedek nicht allzu konsequent an dieser Dissertation, er schaut aus dem Fenster, geht spazieren, sitzt auf der Hotelterrasse, trifft Kurgäste und Einheimische und macht sich seinen eigenen Reim auf deren Abartigkeiten und Perversionen: Die Welt ist keine Heilstätte.
1968/69 hat Gerhard Fritsch an dem Roman Katzenmusik gearbeitet, der durch seinen Tod im März 1969 unvollendet blieb. 1974 erstmals im Residenz Verlag erschienen, liegt dieser »betörend verstörende Text« (Robert Menasse) endlich wieder vor. 1995 erschien der Roman Fasching (st 2478).
1968/69 hat Gerhard Fritsch an dem Roman Katzenmusik gearbeitet, der durch seinen Tod im März 1969 unvollendet blieb. 1974 erstmals im Residenz Verlag erschienen, liegt dieser »betörend verstörende Text« (Robert Menasse) endlich wieder vor. 1995 erschien der Roman Fasching (st 2478).
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
In eine Galerie von Superlativen meißelt Rezensent Karl-Markus Gauss seine Begeisterung für einen extrem "witzigen", aber auch extrem dunklen Roman. Wahrscheinlich, mutmaßt der Rezensent, hätte der Autor sein unvollendetes Spätwerk ja noch in Vielem stringenter gemacht, doch gehörten eine uneindeutige Erzählhaltung sowie die metamorphen Figuren eindeutig zum Programm. Wirklich klar scheint nur die Kerngeschichte um den Ghostwriter einer Dissertation zu sein, die es dem Autor mit dem Helden ermögliche, die Philologie der sechziger Jahre ordentlich durch den Kakao zu ziehen. Zum Schwebezustand der Figuren gehörten die von Gerhard Fritsch schon im Roman "Fasching" verwendeten Themen Transvestismus und Transsexualität. Während dort die sexuelle Abweichung Merkmal des Außenseiters sei, charakterisiere sie in "Katzenmusik" den identitätslosen Zustand der Gesellschaft insgesamt. Was Gerhard Fritsch aber genau gewollt und geplant habe, bleibt aus Sicht des Rezensenten so nebelhaft wie das Buch selbst. Es hinterlasse jedenfalls einen "schmerzlich schrillen" Eindruck.
© Perlentaucher Medien GmbH
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