Drei Kinder, zu Beginn der 50er Jahre, auf einer Seereise von Ceylon nach England. Zu der buntgemischten Gesellschaft an Bord des Schiffes gehören Außenseiter, die wie sie am Katzentisch sitzen, und andere Reisegefährten, nicht zuletzt die aus der noblen Senatorenklasse. Sie alle sind geheimnisumwitterte Objekte der Sehnsucht oder der Spekulation: der Baron, der so elegant Mitreisende bestiehlt, der todkranke Millionär oder die Artistentruppe mit Wahrsager, in den sich Emily verliebt. Michael Ondaatje, der Autor von "Der englische Patient", erzählt ein Abenteuer, das Gleichnis ist für das wahre, wilde Leben: mit dramatischen Szenen, unvergesslichen Figuren und Bildern, die im Gedächtnis haftenbleiben.
tob
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Ganz bezaubert ist Rezensentin Sabine Vogel von diesem Roman des Kanadiers Michael Ondaatje, der darin von der Schiffspassage erzählt, die er als Junge unternommen hat, um von seinem Vater im damaligen Ceylon zu seiner Mutter nach England zu kommen. Allerdings warnt Vogel davor, alles für bare Münze zu nehmen, rein autobiografisch ist das Buch nicht erzählt. Aber um reines Fabulieren geht es Ondaatje auch nicht, wenn er von den Abenteuern des jungen Michael an Bord erzählt, der sich zusammen mit zwei Kumpanen vorgenommen hat, jeden Tag ein Verbot zu übertreten (das Buffet der Ersten Klasse plündern, im Rettungsboot übernachten, etc.). Es geht um die Formung von Persönlichkeit und von Erinnerung, erklärt Vogel, die das Buch nach eigenem Bekunden voller Wehmut und Heiterkeit zugleich beendet hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"In seinem lyrischen Abenteuerroman lässt Michael Ondaatje einen Luxusdampfer leuchten - und alle Erdenschwere endgültig hinter sich." Markus Gasser, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.02.12
"Ondaatje ist stets der Autor für all jene gewesen, die in der Literatur die Gelegenheit spürten, dem Gesetz der Schwerkraft zu entgehen, dem Gewicht eines von Furcht belagerten Daseins; und wie jeder große Erzähler schürt und beschwichtigt Ondaatje sie wieder, als finge er einen stürzenden Sperling auf und erblickte die ganze Welt in einem Körnchen Sand." Markus Gasser, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.02.12
",Es gibt immer eine Geschichte, die einen erwartet.' Mit diesem poetischen Versprechen schließt dieses Geschichtengemälde den Kreis zum Anfang, entlässt uns voll Wehmut und einer merkwürdigen Heiterkeit." Sabine Vogel, Frankfurter Rundschau, 10.02.2012
"Ein Roman voller Geschichten und intensiver Augenblicke. Er handelt von der Sehnsucht nach dem echten Leben unddavon, dass dies vielleicht nur in der Phantasie erreichbar ist." Jörg Magenau, Süddeutsche Zeitung, 08.02.2012
"Ein wahrhaft großes Buch, eins von denen, die man gegen Ende immer langsamer liest. So farbig und witzig, so gelassen, weil sich einer mit einer solchen Material-und Lebensfülle eben jede Gelassenheit leisten kann." Eva Demski
"Endlich einmal wieder ein Buch, nach dem man sich sehnt,
wenn man nicht in ihm liest." Gabriele von Arnim, Tages Anzeiger, 03.05.2012
"Nichts, was Ondaatje schildert, ist blindes Motiv, nichts ist bloß Trick oder Kino. Was wirklich zählt jedoch, begreift der Leser erst nach und nach: nicht der Sturm auf Deck, sondern der Sturm im Innern." Wieland Freund, Die Welt, 04.02.12
"Alles bekommt ein vieldeutiges Schillern. Hier geschieht etwas anderes als in der landläufigen realistischen Erzählliteratur, die mit prallen Stoffen und psychologischer Einfühlung arbeitet und dem Leser die Personen scheinbar ganz nahebringt: (...) Ondaatje findet für die Literatur eine Sprache jenseits dessen, was man ohnehin schon weiß." Helmut Böttiger, Die Zeit, 15.03.12
"Ondaatje ist stets der Autor für all jene gewesen, die in der Literatur die Gelegenheit spürten, dem Gesetz der Schwerkraft zu entgehen, dem Gewicht eines von Furcht belagerten Daseins; und wie jeder große Erzähler schürt und beschwichtigt Ondaatje sie wieder, als finge er einen stürzenden Sperling auf und erblickte die ganze Welt in einem Körnchen Sand." Markus Gasser, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.02.12
",Es gibt immer eine Geschichte, die einen erwartet.' Mit diesem poetischen Versprechen schließt dieses Geschichtengemälde den Kreis zum Anfang, entlässt uns voll Wehmut und einer merkwürdigen Heiterkeit." Sabine Vogel, Frankfurter Rundschau, 10.02.2012
"Ein Roman voller Geschichten und intensiver Augenblicke. Er handelt von der Sehnsucht nach dem echten Leben unddavon, dass dies vielleicht nur in der Phantasie erreichbar ist." Jörg Magenau, Süddeutsche Zeitung, 08.02.2012
"Ein wahrhaft großes Buch, eins von denen, die man gegen Ende immer langsamer liest. So farbig und witzig, so gelassen, weil sich einer mit einer solchen Material-und Lebensfülle eben jede Gelassenheit leisten kann." Eva Demski
"Endlich einmal wieder ein Buch, nach dem man sich sehnt,
wenn man nicht in ihm liest." Gabriele von Arnim, Tages Anzeiger, 03.05.2012
"Nichts, was Ondaatje schildert, ist blindes Motiv, nichts ist bloß Trick oder Kino. Was wirklich zählt jedoch, begreift der Leser erst nach und nach: nicht der Sturm auf Deck, sondern der Sturm im Innern." Wieland Freund, Die Welt, 04.02.12
"Alles bekommt ein vieldeutiges Schillern. Hier geschieht etwas anderes als in der landläufigen realistischen Erzählliteratur, die mit prallen Stoffen und psychologischer Einfühlung arbeitet und dem Leser die Personen scheinbar ganz nahebringt: (...) Ondaatje findet für die Literatur eine Sprache jenseits dessen, was man ohnehin schon weiß." Helmut Böttiger, Die Zeit, 15.03.12