Der Roman »Kaufmann und das Klavierfräulein« ist ein Gewebe - eine Textur von Kette und Schuss -, fein wie Zürcher Seide. Sie war Amelie Röthlisberger, geboren 1896, stammte aus Herzogenbuchsee und tat, was sie für richtig hielt. In der Hauptstadt, wo sie die Stelle als Schreibmaschine schreibender Lehrling antrat, erwartete sie eine von Männern behauptete Welt. Doch Amelie ist klug, zielstrebig und schön. Entschlossen nimmt sie ihr Schicksal in die Hand, zieht mit ihrem Verlobten, dem Kaufmann Paul Kaufmann nach Zürich, wo der Seidenhandel mit Milano boomt und Aufbruchstimmung herrscht. »Kaufmann und das Klavierfräulein« ist ein Gesellschaftsroman und eine Hommage an jene starken, selbstbewussten Frauen aus einfachen Verhältnissen, die im Europa des 20. Jahrhunderts resolut ihren Platz in der Gesellschaft einforderten. Kaspar Schnetzler versteht es auf unnachahmliche Weise, die Geschichte des privaten Lebens mit den Ereignissen des Weltgeschehens zu verknüpfen. Wenn wir, wieder angelangt in der heutigen Zeit den Roman zuklappen, ist es klar: Was für ein Reichtum an Welt!
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