Produktdetails
- Verlag: Donat
- Seitenzahl: 213
- Deutsch
- Abmessung: 225mm x 100mm
- Gewicht: 356g
- ISBN-13: 9783934836242
- ISBN-10: 3934836240
- Artikelnr.: 10138621
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Zur schönen Art der Reiseliteratur zählt ein mit "hph." kürzelnder Rezensent dieses Buch. Der Autor habe Heimatländer von Dichtern bereist - "zwischen Antike und jüngster Vergangenheit". Das führte ihn zu Lawrence Durell ins südfranzösische Sommiers, nach Ägypten, wo er in Flauberts Reisetagebuch geblättert habe oder nach Triest, das er mit Joyce durchwandert hätte. Geisthövel kenne seine Autoren und spinne ein "feines und geschicktes, manchmal auch ein wenig überfrachtetes literarisches Netz von idyllischen Gestern zur nüchternen Gegenwart". Doch die Geschichten vermittelten eine Stimmung und haben "hph's" Neugier auf die beschriebenen Orte geweckt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.03.2002Spurensuche
"Kein Besuch bei Lawrence Durrell. Literarische Streifzüge" von Wolfgang Geisthövel. Donat Verlag, Bremen 2001. 213 Seiten. Gebunden, 15,40 Euro. ISBN 3-934862-24-0.
In welchem Regal wird dieses Buch stehen? Unter Literatur und Belletristik sind die "Literarischen Streifzüge" sicher gut aufgehoben. Aber kämen Buchhändler auf die Idee, "Kein Besuch bei Lawrence Durrell" der Reiseliteratur zuzuordnen? Und wenn sie das wider Erwarten doch tun würden, wohin damit? Frankreich, Ägypten, Griechenland, Portugal, Italien? Wohl kaum, weil dies eine genaue Lektüre voraussetzen würde. Autor und Verlag tun sich mit diesem Untertitel leider keinen Gefallen, was zu bedauern ist, da diese schöne Art von literarischer Reiseliteratur seit geraumer Zeit kaum noch Platz findet, von den Pauschaltouristen wohl auch nicht gefragt ist. Was macht Wolfgang Geisthövel? Er befolgte den Rat, daß, wer den Dichter verstehen wolle, in des Dichters Lande gehen müsse, griff sich herausragende Reisebeschreibungen und brach zu Plätzen auf, die - zwischen Antike und jüngster Vergangenheit - gleichsam zu Dichters Ort geworden sind: Im südfranzösischen Sommièrs besucht er Lawrence Durrell, in Ägypten blättert er in Gustave Flauberts Reisetagebuch, auf der griechischen Insel Lesbos verfolgt er die Spuren von Ovid und Sappho, im nordportugiesischen Coimbra begleitet ihn Luís Vaz de Camões mit der grausam-traurigen Geschichte von Inês de Castro und Pedro, und mit James Joyce wandert er durch Triest. Der Autor kennt seine Autoren, er greift sich heraus, was er heute für wesentlich hält, er spinnt ein feines und geschicktes, manchmal auch ein wenig überfrachtetes literarisches Netz vom idyllischen Gestern zur nüchternen Gegenwart. Die Geschichten vermitteln eine Stimmung, und sie wecken die Neugier auf die beschriebenen Orte - und vielleicht auch auf jene Bücher von Lord Byron, Fernando Pessao, Hermann Fürst von Pückler-Muskau, Johann Gottfried Seume, Voltaire und anderen, die Wolfgang Geisthövel im Anhang ganz uneigennützig in einer ansehnlichen Bibliographie aufführt. (hph)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Kein Besuch bei Lawrence Durrell. Literarische Streifzüge" von Wolfgang Geisthövel. Donat Verlag, Bremen 2001. 213 Seiten. Gebunden, 15,40 Euro. ISBN 3-934862-24-0.
In welchem Regal wird dieses Buch stehen? Unter Literatur und Belletristik sind die "Literarischen Streifzüge" sicher gut aufgehoben. Aber kämen Buchhändler auf die Idee, "Kein Besuch bei Lawrence Durrell" der Reiseliteratur zuzuordnen? Und wenn sie das wider Erwarten doch tun würden, wohin damit? Frankreich, Ägypten, Griechenland, Portugal, Italien? Wohl kaum, weil dies eine genaue Lektüre voraussetzen würde. Autor und Verlag tun sich mit diesem Untertitel leider keinen Gefallen, was zu bedauern ist, da diese schöne Art von literarischer Reiseliteratur seit geraumer Zeit kaum noch Platz findet, von den Pauschaltouristen wohl auch nicht gefragt ist. Was macht Wolfgang Geisthövel? Er befolgte den Rat, daß, wer den Dichter verstehen wolle, in des Dichters Lande gehen müsse, griff sich herausragende Reisebeschreibungen und brach zu Plätzen auf, die - zwischen Antike und jüngster Vergangenheit - gleichsam zu Dichters Ort geworden sind: Im südfranzösischen Sommièrs besucht er Lawrence Durrell, in Ägypten blättert er in Gustave Flauberts Reisetagebuch, auf der griechischen Insel Lesbos verfolgt er die Spuren von Ovid und Sappho, im nordportugiesischen Coimbra begleitet ihn Luís Vaz de Camões mit der grausam-traurigen Geschichte von Inês de Castro und Pedro, und mit James Joyce wandert er durch Triest. Der Autor kennt seine Autoren, er greift sich heraus, was er heute für wesentlich hält, er spinnt ein feines und geschicktes, manchmal auch ein wenig überfrachtetes literarisches Netz vom idyllischen Gestern zur nüchternen Gegenwart. Die Geschichten vermitteln eine Stimmung, und sie wecken die Neugier auf die beschriebenen Orte - und vielleicht auch auf jene Bücher von Lord Byron, Fernando Pessao, Hermann Fürst von Pückler-Muskau, Johann Gottfried Seume, Voltaire und anderen, die Wolfgang Geisthövel im Anhang ganz uneigennützig in einer ansehnlichen Bibliographie aufführt. (hph)
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