Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 7,99 €
  • Gebundenes Buch

Ein kleines Mädchen fragt sich, warum es sich immer die Hände waschen muss. Dabei sind die total selten richtig dreckig. Wenn es im Matsch gespielt hat, genügt es vollkommen, die Hände am Rock abzuwischen. Und warum soll man sich nach dem Hasenstreicheln die Hände waschen? Hasen sind doch nicht dreckig! Aber wie ist das mit diesen Bakterien, von denen Mama immer redet? Wird man wegen dieser Winzlinge tatsächlich krank und landet sogar im Krankenhaus? Ob man sich vielleicht doch ab und zu die Hände waschen sollte? Eine witzige Geschichte von Wanja Olten und der Erfolgsillustratorin Manuela Olten zu drängenden Fragen der Körperhygiene.…mehr

Produktbeschreibung
Ein kleines Mädchen fragt sich, warum es sich immer die Hände waschen muss. Dabei sind die total selten richtig dreckig. Wenn es im Matsch gespielt hat, genügt es vollkommen, die Hände am Rock abzuwischen. Und warum soll man sich nach dem Hasenstreicheln die Hände waschen? Hasen sind doch nicht dreckig! Aber wie ist das mit diesen Bakterien, von denen Mama immer redet? Wird man wegen dieser Winzlinge tatsächlich krank und landet sogar im Krankenhaus? Ob man sich vielleicht doch ab und zu die Hände waschen sollte?
Eine witzige Geschichte von Wanja Olten und der Erfolgsillustratorin Manuela Olten zu drängenden Fragen der Körperhygiene.
Autorenporträt
Wanja Olten, Jahrgang 1973, studierte Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. Er ist leidenschaftlicher Gestalter, Musiker und Komponist und hat bereits zahlreiche Kindermusik-Produktionen realisiert. Er lebt mit seiner Familie in Offenbach am Main.

Manuela Olten, geboren 1970, studierte an der Fachhochschule für Gestaltung in Offenbach mit dem Schwerpunkt Illustration. Sie lebt als freie Illustratorin in Offenbach und veröffentlichte seither zahlreiche Bilderbücher.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.10.2009

Zähneputzen oder Krankenhaus

Was gäben Eltern um etwas rhetorische Hilfe im ständigen Streit ums Waschen! Aber muss man dafür wie Wanja und Manuela Olten ein Horrorszenario bemühen?

Händewaschen gehört wie Zähneputzen zur Fundamentalhygiene und so zum Wichtigsten überhaupt. Da Kinder beides nicht gern tun, gehört der Zahnputz- und Händewaschkampf zum täglichen Erziehungskleinkrieg, und jede rhetorische Schützenhilfe wird der erwachsene Vernunftmensch begrüßen.

So stürzt man sich denn mit einiger Erwartung auf das Händewaschbuch von Wanja Olten (Text) und Manuela Olten (Bilder), zumal der Titel "Kein bisschen dreckig" jenen Satz zitiert, der mit dem Zusatz "die sind doch" genau jenen Widerstand gegen das Waschen artikuliert, den man täglich zu überwinden hat. Die Oltens allerdings verweigern sich der Vernunftmenschperspektive und machen gemeinsame Sache mit der etwa fünfjährigen Heldin des Buches. Sie repetiert die üblichen Klagen: Händewaschen ist langweilig; Hände sind ohnehin nie richtig dreckig; abwischen am Rock reicht völlig; man isst sowieso mit Besteck und so weiter. Der Text imitiert den Duktus der gesprochenen Kindersprache oder was Erwachsene dafür halten, hält ihn aber nicht stringent durch.

Als Leser oder Zuhörer teilen wir den Blickwinkel der Heldin, was Kinder wohl zur Identifikation verführen soll. Aber ab der sechsten Doppelseite begegnen wir unserer eigenen Doppelstrategie, die Vernunft und Angst gleichermaßen bemüht: "An deinen Händen sind furchtbar viele Bakterien. Wenn du dir nicht die Hände wäschst, werden es immer mehr. Dann wirst du krank!" Danach werden die Konsequenzen des Krankseins als Horrorszenarien dargestellt: Übelkeit, Arztbesuch und Krankenwagen, der eine blasse Kleine abtransportiert. Eine Spritze droht gerade in jener Ecke, wo man die Seite zum Umblättern anfasst. Und wir erkennen mit Schrecken die Unsinnigkeit der Angst-Strategie, die zur Furcht vor Ärzten und Krankenhäusern führt. In Manuela Oltens klar gegliederten, farblich ansprechenden Illustrationen wird die Unsinnigkeit noch durch die Idiotie der dargestellten ärztlichen Untersuchungen (Kniereflex, Urinzuckeranalyse) erhöht, wobei die echten Folgen einer Infektion gar nicht dargestellt werden. Ein Kind lernt von diesem Buch also nichts, weil die Erzählung auf die konfuse Kinderperspektive beschränkt bleibt und nicht aus ihr erklärend herausführt.

Am Ende zieht die kleine Heldin ihren eigenen Schluss: "Ach was! - Na ja, vielleicht später", und läuft ungewaschen vom Badezimmer weg. Meine eigenen Kleinen fanden die Darstellung der Bakterien, die nach Form und Farbe wie Kartoffeln mit Zähnen aussehen, allerdings so überzeugend, dass sie gleich zum Händewaschen marschierten. Vielleicht darf man jungen Lesern mehr Vernunft und folgerichtiges Handeln zutrauen, als in diesem Buch gezeigt wird.

SUSANNE KLINGENSTEIN

Wanja Olten, Manuela Olten: "Kein bisschen dreckig". Bajazzo Verlag, Zürich 2009. 32 S., geb., 13,90 [Euro]. Ab 4 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Sichtlich etwas verstört ist Susanne Klingenstein von dieser Geschichte, die Kindern die Notwendigkeit des Händewaschens nahebringen will. Verwirrend ist die Herangehensweise, denn über weite Strecken lässt sich das Buch ganz auf die Perspektive der Kinder ein, die wenig Verständnis haben fürs Waschen von etwas, das "kein bisschen dreckig" scheint. Umso heftiger schlägt dann, so Klingenstein, der Holzhammer zu. Es werden nämlich, in Bild und Text, richtiggehende "Horrorszenarien" entworfen, die zeigen, was es heißt, krank zu sein. Allerdings muss die Rezensentin am Ende einräumen, dass das Buch, so sehr es sie eher verwirrt hat, auf ihre eigenen Kinder sofort die erwünschte hygienische Wirkung erzielte.

© Perlentaucher Medien GmbH