Die politische Vertretung der Arbeiterbewegung kann in Deutschland auf eine lange Tradition zurückblicken. Von Beginn an war der Kampf der Sozialdemokratie für ihre Ziele nicht einfach, mußte sich doch die Partei gegen den massiven Widerstand der konservativen Kräfte erst durchsetzten. In den verschiedenen Landesteilen Deutschlands erfolge das unterschiedlich schnell und konsequent. Unter den ersten Menschen am linken Niederrhein und besonders im Gebiet des heutigen Kreises Kleve blieb die Zustimmung zur SPD lange Zeit vergleichsweise gering, da die Region bis ins 20. Jahrhundert hinein eine Hochburg des politischen Katholizismus und damit des Konservativismus blieb. Wie gelang des den Mitgliedern der Partei, dennoch Anhänger für sozialdemokratische Ideen in diesem Gebiet zu gewinnen? Welche Widerstände waren es im einzelnen, die in der alltäglischen politischen Arbeit vor ort überwunden werden mußten? Wie änderte sich die Situation nach der Gründung von SPD-Ortsvereinen und schließlich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als sich die Anhängerschaft der SPD am linken Niederrhein Schritt für Schritt erweiterte? Anhand dieser und ähnlicher Fragen macht das Buch politische Arbeit auf der lokalen Ebene greifbar und verortet damit ein Stück Parteigeschichte in einem in dieser Hinsicht bisher kaum untersuchten Raum.