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Warum gibt es Arbeitslosigkeit? Weil die Arbeiter immer zuviel wollen, weil Sie risikoscheu sind, weil sie Garantielöhne verlangen und weil es sich Arbeitslose in der sozialen Hängematte bequem machen, weil die Arbeiter hinterlistig, faul, unstet, bösartig und so weiter sind. Überraschend, dass diese Vorstellungen auch von Theoretikern des Arbeitsmarktes geteilt werden. Laurent Cordonnier arbeitet in seinem Buch heraus, wie in logisch schlüssiger Form die wissenschaftliche Distanzierung und das Verständnis von der Arbeitslosigkeit als einer Gleichgewichtsstörung auf dem Arbeitsmarkt zu der…mehr

Produktbeschreibung
Warum gibt es Arbeitslosigkeit? Weil die Arbeiter immer zuviel wollen, weil Sie risikoscheu sind, weil sie Garantielöhne verlangen und weil es sich Arbeitslose in der sozialen Hängematte bequem machen, weil die Arbeiter hinterlistig, faul, unstet, bösartig und so weiter sind. Überraschend, dass diese Vorstellungen auch von Theoretikern des Arbeitsmarktes geteilt werden. Laurent Cordonnier arbeitet in seinem Buch heraus, wie in logisch schlüssiger Form die wissenschaftliche Distanzierung und das Verständnis von der Arbeitslosigkeit als einer Gleichgewichtsstörung auf dem Arbeitsmarkt zu der Haltung führt, kein Mitleid mit dem Pöbel zu haben. Laurent Cordonniers Darlegung beginnt mit der Entscheidungstheorie, die aus einem Lohnarbeiter einen Arbeitskraftanbieter auf dem Arbeitsmarkt macht, und die unter einem Kapitalisten jemanden versteht, der sich durch die Nachfrage nach menschlicher Arbeitskraft definiert. Dann wird die Funktionsweise dieses Marktes untersucht, auf dem das Arbeitsangebot und die Arbeitsnachfrage aufeinander treffen. Aus deren Relation folgt das Beschäftigungsniveau und die Höhe der Löhne. Und so wird offensichtlich, dass die Arbeitslosigkeit nur aus einer Störung des an sich funktionierenden Arbeitsmarktes entstehen kann. Eine solche Störung führten die rational handelnden Lohnabhängigen herbei, sobald und weil dies in ihrem Interesse liege. Mindestlohn und Gewerkschaften seien rational eingeSetzte Werkzeuge, mit denen die Lohnarbeiterschaft ihren Wohlstand zu vergrößern suche. Allerdings seien gerade sie für die freiwillige Arbeitslosigkeit der Betroffenen. Die Sozialhilfe- und Sozialversicherungseinrichtungen wirkten in die gleiche Richtung. Durch sie würden Leistungen aller Art durchgeSetzt, die fälschlicherweise als soziale Schutzvorkehrungen gegen die Arbeitslosigkeit und ihre Folgen angesehen würden. Tatsächlich aber leisteten sie der Trägheit und dem Müßiggang Vorschub und seien somit die Ursachen von Arbeitslosigkeit. Es sei denn, diese Ursachen sind in den charakterlichen Defiziten der Arbeiterklasse selbst begründet: Weil sie feige, hinterlistig, unstet, faul und bösartig sind, verdienen die Lohnarbeiter ihr Schicksal. Man kann zeigen, dass der Arbeitsmarkt spontan wieder seinem Gleichgewichtszustand entgegen strebt, sobald er einmal gestört worden ist. Wenn aber dieser Selbstregulationseffekt durch gleichzeitig auftretende Effekte auf den anderen Märkten, wie den Güter- Dienstleistungs- und Finanzmärkten, von denen der Arbeitsmarkt nicht zu entkoppeln ist, gestört wird oder schlimmer noch, wenn die Rückkehr zum Arbeitsmarktgleichgewicht die anderen Märkte destabilisiert, gerät das gesamte Gedankengebäude ins Wanken. Statt sich mit der Frage zu beschäftigen, wie die Nachfrage zu steigern, wie die Wirtschaft anzukurbeln sei, distanzieren sich die Verfechter der zur Zeit vorherrschenden Wirtschaftstheorie immer wieder von neuem von Maynard Keynes. Dieser hat sich mit dem Problem unzureichender Absatzmärkte auseinandergeSetzt.
Autorenporträt
Laurent Cordonnier ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Lille.