Ruth und Christian Donaldson sind mit der Doppelbelastung aus anspruchsvollem Job und Haushalt mit zwei kleinen Kindern völlig überfordert, weswegen es wie ein Segen erscheint, als sie die 23jährige Agatha (Aggie) als Kindermädchen anstellen. Sie schafft ein perfektes Zuhause und kümmert sich
äußerst liebevoll um die Kinder. Verloren in ihren Streitereien bemerken die Eltern nicht, das irgendetwas…mehrRuth und Christian Donaldson sind mit der Doppelbelastung aus anspruchsvollem Job und Haushalt mit zwei kleinen Kindern völlig überfordert, weswegen es wie ein Segen erscheint, als sie die 23jährige Agatha (Aggie) als Kindermädchen anstellen. Sie schafft ein perfektes Zuhause und kümmert sich äußerst liebevoll um die Kinder. Verloren in ihren Streitereien bemerken die Eltern nicht, das irgendetwas an Aggie seltsam ist. Doch es ist an der Zeit aufzuwachen, denn Aggie verbirgt ein düsteres Geheimnis und sie hat einen Plan.
Meine Meinung:
Bei „Kein sicherer Ort“ handelt es sich um den Debütroman der Autorin Araminta Hall, welcher in England bereits vor Erscheinen für Aufruhr sorgte. Diese Tatsache kann ich nach der Lektüre des Buches nicht ganz nachvollziehen. Der Klappentext suggeriert Spannung und Grauen, welches der Roman letzten Endes vermissen lässt.
Etwa in drei Vierteln des Buches muss sich der Leser mit der Unzufriedenheit des Ehepaars Donaldson auseinandersetzen. Beide kommen sehr unsympathisch rüber, sind stets und ständig mit allem überfordert und finden keine gemeinsame Basis. Die permanenten Streitereien der beiden nerven nach der xten Wiederholung einfach nur noch und es kommt dadurch sogar mitunter Langeweile auf. Eine herbeigezauberte Geliebte des Ehemannes soll das Scheitern der Ehe wohl noch verdeutlichen, ist aber praktisch nicht von Belang, da sie zum Ende sang- und klanglos wieder verschwindet.
Der eigentlichen Hauptfigur, nämlich dem seltsamen Kindermädchen, wird viel zu wenig Raum gegeben, dabei ist sie noch die interessanteste Figur. Erst auf den letzten 20 Seiten schließlich spitzt sich die Lage zu und es kommt ein wenig Spannung auf. Allerdings sind einige Details des Finales bezogen auf die bisherige Handlungsweise der Figuren schlicht unglaubwürdig und schwer nachvollziehbar.
An Positivem zu benennen wäre der flüssige Schreibstil der Autorin sowie die intensiven Einblicke in die Gedankenwelt der jeweiligen Figur, die durch die ständigen Perspektivenwechsel auch für Differenziertheit sorgen.
Wer sich gern mit Familienproblemen auseinandersetzt, findet in dem Roman womöglich gute Unterhaltung, wer sich jedoch Spannung und unterschwelliges Grauen verspricht, was meine Intention war, dieses Buch lesen zu wollen, der ist mit der Geschichte eher fehl am Platz.